Stallarn
Abgekommener Ort (Wüstung), an den der Flurname „Feld gegen das öde Dorf Stallarn" (nordöstlich von Alt-Süßenbrunn [22]) und die Katastralgemeinde Stallingerfeld in Deutsch-Wagram sowie die sogenannte „Stallinger Hütte" (auf dem Stallingerfeld) erinnern.
Stallarn, das sich von 1136/1144 („Stallaren") bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts nachweisen lässt, im 13./14. Jahrhundert 45 Häuser besaß und sich etymologisch von „Leuten, die bei der Pferderaststelle [Stall, mittelhochdeutsch stall] wohnen" ableitet, lag (im großen Wüstungsgürtel des nördlichen Marchfelds) östlich von Gerasdorf, grenzte an Süßenbrunn, Aderklaa und Deutsch-Wagram und ist eine der größten Siedlungen, die im Viertel unter dem Manhartsberg verödeten (1442 letztmals nachweisbar, 1499 [demnach vor der ersten Ersten Türkenbelagerung (1529) bereits öd). Stallarns Ende als bewohnte Siedlung fällt in die für die Siedlungsgeschichte Niederösterreichs kennzeichnende spätmittelalterliche-frühneuzeitliche Wüstungsperiode.
Literatur
- P. Schilling: Deutsch-Wagram, Gerasdorf und Stallarn. Ein Beitrag zur Geschichte einer Wüstung. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943. 1968, S. 157 ff.
- Helmuth Feigl, Andreas Kusternig [Hgg.]: Mittelalterliche Wüstungen in Niederösterreich. 1983
- Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 6, S. 22 ff., S. 76
- Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2, S. 57