1, Judengasse 9 ("Zu den sieben Sternen"; Konskriptionsnummer 458), Sterngasse 2.
Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses stammt aus dem Jahr 1473. 1516 wurde es vom Ratsbürger Ulrich Schwaiger (Swaiger) gekauft, dessen Grabstein in der Ruprechtskirche bis heute erhalten geblieben ist. Im Jahr 1758 wird im Grundbuch erstmals der Name "Zum schwarzen Stern" genannt. 1767 erwarb Theodor Graf Batthyány (Batthyánygasse, Batthyánysche Wassermaschine) eine Haushälfte, die er bis 1812 besaß. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wohnte der junge Ignaz Franz Castelli als Student bei seiner Großmutter im Hintertrakt des Hauses. 1835 kam das Gebäude in den Besitz von Anna Schickh (geborene von Arvay, spätere Gräfin von Lincker), die es 1839 durch einen Neubau ersetzen ließ.
1941 gingen zwei Drittel des Hauses durch Enteignung in das Eigentum der "Reichsfinanzverwaltung" des Deutschen Reiches über, 1948 wurde ein Rückstellungsverfahren eingeleitet. Das Haus erlitt im zweiten Weltkrieg zwar keinen direkten Bombentreffer, doch kam es am 12. März 1945 durch einen Bombeneinschlag im Nachbarhaus Sterngasse 4 zu schweren Schäden. Diese waren so groß, dass noch ein Jahr danach die an dieses Haus angrenzenden Wohnungen unbewohnbar waren.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 536-538