Judengasse

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Judengasse 6-10: Eingang zum Lazenhof (1909)
Daten zum Objekt
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48° 12' 40.04" N, 16° 22' 23.90" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Judengasse (1.), benannt (1795) nach den dort ansässigen jüdischen Händlern, vorher (1406) Gäßlein, als man an den Kienmarkt geht und ab 1684 Judengässel. Die Gasse ist eine schmale Verbindung zwischen dem Hohen Markt und dem damaligen Kienmarkt (Ruprechtsplatz). Im 15. Jahrhundert findet sich die Bezeichnung "am hohenmarkht am silberpuhel". Die Judengasse in ihrem engeren Teil (zwischen Sterngasse und Ruprechtsplatz) wurde 1862 mit dem althistorischen Kienmarkt vereinigt. Zu der Zeit, da die Judenstadt noch existierte (bis 1421), findet sich der Name "Judengasse" ganz allgemein für Straßenzüge innerhalb derselben (die Gassen hatten meist keinen Namen).

Judengasse 4: Baustelle
Judengasse 4: Innenhof

Drei Jahrzehnte nach dem Judenpogrom 1421 wurde die Judengasse erneut von Juden besiedelt. Unter Kaiser Friedrich III. durften die Juden sich wieder in Wien festigen: Sie wohnten vor allem am Kienmarkt und in dessen Nähe. Seit dem 6. Dezember 1624 betrieben sie Handel auf dem Kienmarkt und in der Judengasse, wo sie bis zum Zweiten Weltkrieg ihre Waren verkauften.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 99
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S.86
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Auguste Groner: So war mein Wien. 1925, S. 68 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 462 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 527 f.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 64 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 491 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 50
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 81 f.
  • Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1928, S. 50
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 57
  • Schaffran: Wien. 1930, S. 128
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 85
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 60
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 374 ff.