Israelitischer Bethausverein Kahilath Jakob
48° 12' 43.34" N, 16° 22' 25.86" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der Israelitische Bethausverein Kahilath Jakob (=Gemeinde Jakobs) wurde 1929 in Wien gegründet und unterhielt bis 1938 in 1., Judengasse 11, Salzgasse 8 ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal.[1] Die Bildung des Vereins erfolgte infolge einer Abspaltung der Mitglieder des Israelitischen Bethausvereins Machsike Hadass 1., Judengasse 8, (Lazenhof 2). Die Proponenten Isak Birnbaum, Kaufmann, 1929 wohnhaft in 1., Lazenhof 2/14 und Pinkas Zuriebel, Altwarenhändler, 1929 wohnhaft 1., Ruprechtsplatz 1/31, Geschäft: Judengasse 1, reichten die Statuten im Mai 1929 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautetete: „a) Erhaltung eines Vereinsbethauses und Abhaltung des Gottesdienstes dortselbst nach sephardischem Ritus, b) die Pflege jüdischer Lehre im Sinne der Tradition, c) Übung von Wohltätigkeit“ (Statut 1929, § 1). Mitglieder konnten alle Juden "männlichen Geschlechtes werden, die das 18. Lebensjahr überschritten haben" (Statut 1929, § 4).[2]Im Jahr 1938 hatte dieser Bethausverein etwa 40 Mitglieder. [3] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939
Die Auflösung des Israelitischen Bethausvereines Kehilat Jakob und die Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen in der Höhe von 9,88 Reichsmark wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen.[4]
Vereinsvorstand 1938
- Obmann: Bernhard Welicker, Verwalter, 1938 wohnhaft in 1., Dorotheergasse 7
- Obmannstellvertreter: Isak Birnbaum, Textilwarenhändler, 1929 wohnhaft in 1., Lazenhof 2/14, Geschäft: 2., Hollandstraße 1
- Schriftführer: Adolf Thau, Handelsagent, 1938 wohnhaft 1., Dominikanerbastei 19
- Kassier: Chaim Friedmann, Trödler, 1938 wohnhaft 1., Judengasse 6 [5]
Quellen
- Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP) A/W 1268.
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 1/1, Schachtel 554.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 3595/1929.
- Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...]
Literatur
- David Jüdische Kulturzeitschrift
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 117
- Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
- Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 94.
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 117.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 3595/1929.
- ↑ Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP) A/W 1268.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 1/1, Schachtel 554.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 3595/1929 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].