Studienhofkommission
48° 12' 40.74" N, 16° 21' 53.39" E zur Karte im Wien Kulturgut
Studienhofkommission. Hofkommissionen wurden um die Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entwicklung der verschiedenen Zweige des öffentlichen Lebens zu einem „politicum" eingerichtet. Die Studienhofkommission arbeitete als Departement des Direktoriums (der Hofkanzlei) ab 1760 an der Neugestaltung des Österreichischen Schulwesens; sie war bei formaler Unterordnung unter den obersten Kanzler Maria Theresia direkt unterstellt. Für die kirchlichen Angelegenheiten war 1770 eine aus geistlichen und weltlichen Mitgliedern zusammengesetzte Hofkommission, (concessus in publicis ecclesiasticis) unter dem Kanzler geschaffen worden. Gemäß der kaiserlichen Entschlüsse vom 25. Jänner 1774 sollte die Studienhofkommission „in völliger Unabhängigkeit von jeder anderen Behörde eine gleichförmige praktische und dauerhafte Studieneinrichtung treffen, alle Land- und Stadtschulen, Gymnasien, Klosterschulen, Priesterhäuser, Akademien, Universitäten und die in Wien zu errichtende Akademie der Wissenschaften unter ihre Obhut nehmen". Der Sitz der Studienhofkommission war zuletzt Wipplingerstraße 384 (Vereinigte Hofkanzlei, später Ministerium des Inneren); die letzte Sitzung fand am 29. April 1848 statt, danach erfolgte die Überführung der Studienhofkommission in das in Entstehung begriffene Unterrichtsministerium unter Franz Freiherr von Sommaruga.
Literatur
- Gustav Strakosch-Graßmann: Geschichte des österreichischen Unterrichtswesens. 1905, S. 90 ff.