Suppenanstalten
Suppenanstalten (Erster Weltkrieg). Bereits im Oktober 1914 begann man mit der öffentlichen Ausspeisung ärmerer Bevölkerungsschichten, von der schon in den Anfangszeiten täglich 10.540 Personen, hauptsächlich Kinder, Gebrauch machten (1916 54.000 Personen, 1918 134.000 Personen täglich). Die Zahl der Ausspeisungsstellen stieg von 93 im Dezember 1914 auf 153 im Dezember 1918. Zu den Kriegsküchen, die ab 1916 aus den Volksküchen hervorgegangen waren, kamen weitere Einrichtungen, wie Wärmestuben, Tagesheimstätten, Suppen- und Teeanstalten, wo Besucher Suppe, warme Getränke, Brot und dergleichen erhielten (1918 durchschnittlicher täglicher Besucherstand 120.000 Personen). - Vorläufer dieser Einrichtungen waren bereits ab dem Mittelalter Einrichtungen karitativen Charakters seitens der Klöster ("Klostersuppe") und privater Einrichtungen. Vergleiche auch Rumfordsuppe.
1919 wurden 19 Kriegsküchen von der WÖK übernommen.
Literatur
- Marion Breitner: Hinter der Front. Zur Versorgungslage der Zivilbevölkerung im Wien des Ersten Weltkriegs. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 50 (1994), S. 229 ff.
- Hans Loewenfeld-Russ: Die Regelung der Volksernährung im Kriege. In: Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Weltkrieges der Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden, Abteilung für Volkswirtschaft und Geschichte. Abteilung II/4 (1926), S. 353 ff.