Türkenritthof
48° 13' 28.32" N, 16° 18' 50.70" E zur Karte im Wien Kulturgut
Türkenritthof (17., Hernalser Hauptstraße 190-192, Beringgasse 16, Dr.-Josef-Resch-Platz 5-6), städtische Wohnhausanlage (79 Wohnungen, ursprünglich 90 Wohnungen), erbaut (1927/1928) von Paul Hoppe, benannt (1927) nach dem "Türkenritt" (Umzug, der die besiegten Osmanen zur Zielscheibe des Spotts machte [verkehrt auf dem Esel reitender Pascha]). Gedenktafel im Tor links, über dem Tor verwitterte Sandsteinplastik "Türkenritt" von Karl Scholz, erinnert an den Türkenkrieg von 1683, der in unmittelbarer Nähe entschieden wurde. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Österreich befand sich im Erdgeschoß auf Stiege drei ein Revier der Staatspolizei mit Arrestlokal.
Die Wohnhausanlage setzt sich aus fünf Trakten zusammen, die um einen großen begrünten Innenhof angeordnet sind und jeweils fünf Geschoße haben. Die beiden Trakte an der Hernalser Hauptstraße beherrschen die Frontalansicht der Fassade, ein ebenerdiger Gebäudeteil verbindet sie miteinander. In der Mitte befindet sich das erhöhte Eingangsportal, das von einer Figurenplastik ("Türkenritt") bekrönt wird.
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Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/2: Wien 13. – 18. Bezirk. Salzburg: Residenz 1995, S. 193
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien: Anton Schroll 1996, S. 443
- Peter Csendes: Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 29), S. 28
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verl. 1980. S. 404