Theatinerkloster
Theatinerkloster (1, Wipplingerstraße 21, Tiefer Graben 22 und 24; an der Hohen Brücke). Christian August, Herzog von Sachsen-Zeitz, Bischof von Raab (Györ), schenkte zwei von ihm 1699 erworbene Häuser 1703 den Theatinern und ließ nach deren Abbruch auf dem Areal 1704-1707 ein von der Wipplingerstraße bis in den Tiefen Graben reichendes Klostergebäude errichtet, das unterhalb der Hohen Brücke zwei, oberhalb drei Geschoße besaß. Die dem Heiligen Kajetan geweihte Kapelle befand sich im Niveau der Wipplingerstraße, das Klosterportal war mit dem Kardinalshut und geistlichen Emblemen geschmückt. Mit Hofdekret Josephs II. vom 18. Dezember 1782 wurde das Theatinerkloster aufgehoben und die Kapelle 1783 profaniert; das Gebäude kam 1784 in Privatbesitz, wurde 1899 demoliert und durch einen Neubau ersetzt.
Literatur
- Joseph Kopallik [Hg.]: Regesten zur Geschichte der Erzdiöcese Wien 1 (1890), S. 86 ff.
- Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. Wien / München 1967, S. 167
- Fuhrmann 2/1, S. 141 ff.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur, Wien ²1951 ff (Manuskript im WStLA), S. 2, S. 533 f.
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 640 ff.