Therese de Jauzat

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Therese Peche (1836), Lithographie von Josef Kriehuber
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Jauzat, Therese de
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Peche, Therese; Peche, Theresia; Jauzat, Therese; Vimal de Jauzat, Therese; Vimel de Jauzat, Therese; Jauzat-Peche, Therese von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  51242
GNDGemeindsame Normdatei 117089559
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Oktober 1806
GeburtsortOrt der Geburt Prag 4076310-9
SterbedatumSterbedatum 16. März 1882
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. März 1882
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Therese Peche Litho.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Therese Peche (1836), Lithographie von Josef Kriehuber
  • Opernring 9 (Wohnadresse)
  • Seilerstätte 2 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Therese Peche, verheiratete Therese de Jauzat, * 12. Oktober 1806 Prag, † 16. März 1882 Wien, Schauspielerin.

Biografie

Die Tochter des Offiziers Joseph Peche und seiner Frau Katharina Peche, geborene de Jardin, erhielt ihre Ausbildung 1820–1824 an der Liebhaberbühne, dem Niklastheater in Prag. 1826/27 spielte sie an den Theatern in Köln, Aachen und Bonn, die unter der Direktion von Friedrich Sebald Ringelhardt standen. Für eine erkrankte Kollegin übernahm sie die Julia in William Shakespeares "Romeo und Julia“ und hatte überaus großen Erfolg. August Wilhelm von Schlegel sah sie 1827 in dieser Rolle und rühmte in einem offenen Brief, der später (1839) in "Bäuerles Theaterzeitung" abgedruckt wurde (siehe Literatur) ihr Spiel: "Es ist Ihnen gelungen, in dieser gewagten Rolle die ganze Gewalt der Leidenschaft auszudrücken, und doch alles mit der sittsamsten Zartheit und Anmuth zu überkleiden". 1827/28 war sie als tragische Liebhaberin am Neuen Hamburger Stadttheater engagiert, danach an den Hoftheatern in Darmstadt und Stuttgart. In den Monaten Mai bis Juni 1830 gastierte sie achtmal am Wiener Burgtheater, unter anderem in der Titelrolle "Das Käthchen von Heilbronn" von Heinrich von Kleist und als Mirandolina in Carlo Goldonis gleichnamigem Stück und erhielt ein Engagement.

Als Mitglied der Bühne debütierte sie am 2. Oktober 1830 als Emilia Galotti in Gotthold Ephraim Lessings gleichnamigem Werk. Anfänglich begeisterte sie als tragische Liebhaberin, später errang sie ihre größten Erfolge in Lustspielen und französischen Konversationsstücken. Zu ihren Glanzrollen gehörten unter anderem: Klärchen in "Egmont", Marie in "Clavigo", Marianne in "Die Geschwister", Leonore von Este in " Torquato Tasso", alle von Johann Wolfgang von Goethe, in Friedrich Schillers "Jungfrau von Orleans" Agnes Sorel und in "Don Carlos" Eboli und Elisabeth; in Uraufführungen von Eduard von Bauernfelds Stücken: Marie in "Leichtsinn aus Liebe" (12. 1. 1831), die Titelrolle in "Helene" (19. 8. 1833), "Katharine von Rosen in "Bürgerlich und Romantisch" (8. 9. 1835); Gräfin von Autreval in "Der Damenkrieg" und Hortense in "Feenhände", beide von Eugène Scribe und Aulalie in " Die guten Freunde" von Victor Sardou.

Neben ihrem anmutigen Spiel wurde auch ihre musterhaft klare und deutliche Aussprache gelobt. Sie gastierte unter anderem in Berlin, Breslau (Wrocław/Polen), Brünn (Brno/Tschechien) und Pressburg (Bratislava/Slowakei). 1867 wurde sie pensioniert und lebte zurückgezogen in Wien. Sie war mit dem Privatier Joseph Vimal de Jauzat (* 22. 6. 1806 Ambet/Auvergne/Frankreich, † 25. 6. 1864 Wien) verheiratet.

Am 28. Mai 1930 wurde die Pechegasse in der Gartenstadt Am Tivoli (12, Obermeidling) nach ihr benannt.

Quellen

Literatur

  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
  • Die Hausfrau: Blätter für Haus und Wirthschaft, 20. 3. 1882, 6. Jahrgang, Nr. 8, Seite 2
  • Neue Freie Presse. Abendblatt, 16. und 18. 3. 1882, Nr. 6305 und 6307, Seite 21 bzw. 19
  • Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik, 23. 8. 1863, 9. Jahrgang, Nr. 34, Seite 2–4 (530–532)
  • Die Gegenwart. Politisch-literarisches Tagblatt, 7., 9. und 10. 10.1845, 1. Jahrgang, Nr. 6, 8 und 9, Seite 2f. (26f.), Seite 3f. (39 f.) und Seite 2 f. (42 f.)
  • Österreichisches Morgenblatt. Zeitschrift für Vaterland, Natur und Leben, 5. 5. 1841, 6. Jahrgang, Seite 1 f. (225 f.)
  • Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 16. 10. 1839, 32. Jahrgang, Nr. 208, Seite 1 (1017)


Therese de Jauzat im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks