Tirna (Familie)

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Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1478 JL
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Letzte Änderung am 11.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2

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(Tierna, Tyrna), österreichische Ritterfamilie (Stammsitz Burg [Ober-]Thürnau, Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf, Niederösterreich), die in drei Generationen auch zum Wiener Bürgertum zählte.

Friedrich I. († nach 1353; erste Gattin Anna [erwähnt 1338-1351], zweite Gattin Margret [erwähnt 1354]) war 1348/1349 und 1352 Bürgermeister sowie 1346 und 1351 Münzmeister; er ließ die Kirche des Maria-Magdalena-KIosters einwölben.

Von seinen Söhnen war Hans (Jans) I. 1346 Stadtrichter, 1362-1364 Bürgermeister, 1354-1378 (mit kurzen Unterbrechungen) Münzmeister, 1356-1388 (ebenfalls mit kurzen Unterbrechungen) Hubmeister und 1365 Hofmeister Rudolfs IV.; er gehörte 1370-1374 zu jenem Konsortium, dem die Sanierung der nach Rudolfs Tod zerrütteten Landesfinanzen oblag.

Friedrich II. war 1379 Hubmeister, Jakob I. 1370 Ratsherr, 1372/1373 Münz- und 1373 Kellermeister. Die Söhne Hans' I. (Rudolf [der 1389 durch einen Sturz vom Baugerüst des Stephansdoms verunglückte] und Ludwig) gerieten Ende des 14. Jahrhunderts in finanzielle Schwierigkeiten und mussten Teile ihrer Besitzungen veräußern.

Von den Gütern der Familie Tirna sind der Stadtpalast (später Federlhof; 1338-1398 im Familienbesitz) und der „niedere Hof in Matzleinsdorf (später Margaretner Schloss; 1373 bis kurz vor 1408 im Familienbesitz) zu nennen (in dem Rudolf und Ludwig 1395 die Margaretenkapelle gestiftet hatten), ebenso der Paradiesgarten vor dem Stubentor. Eine Stiftung der Tirna ist auch die um 1358/1362 erbaut Moranduskapelle im Stephansdom (Kreuzkapelle [1]), an deren Außenseite sich das Tirna-Wappen befindet und in der 1478 Jörg (der letzte seines Geschlechts) bestattet wurde.

Literatur

  • Ernst Hartmann von Franzenshuld: Die Tirna. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 1868 / 1869, S. 325 ff.
  • Leopold Sailer: Die Wiener Ratsbürger des 14. Jahrhunderts. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1931 (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien, 3/4), S. 249 ff, S. 502
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 99 (1984 / 1984), Heft 235