Kreuzkapelle (1, Stephansdom)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1358
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Morandus-, Tirna-, Savoyen- oder Liechtensteinkapelle
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Savoyen-Carignan
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19894
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kapellen, Erzdiözese Wien, Sakralbau, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Stephansplatz 3

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48° 12' 31.20" N, 16° 22' 24.40" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kreuzkapelle (1., Stephansdom, Nordwest-Ecke des Langhauses; auch Morandus-, Tirna-, Savoyen- oder Liechtensteinkapelle genannt), erbaut zwischen 1358 und 1362 als Stiftung der Herren vom Tirna, einer ritterlichen Wiener Bürgerfamilie (deren Wappen in Stein an der Außenmauer angebracht ist).

Ursprünglich dem heiligen Morandus gewidmet (dessen Reliquien Herzog Rudolf IV. 1358 aus St. Morand in den schwäbischen "Vorlanden" der Habsburger hatte nach Wien bringen lassen). Das Patronat über die Kapelle und den dazu gestifteten Haus- und Grundbesitz (darunter das Haus "Zum Stroblkopf" in der Wollzeile) ging nach dem Aussterben der Tirna 1478 auf den Wiener Rat über und wurde 1518 der Kantorei bei St. Stephan einverleibt (1705 Übergang des Grundbesitzes an das Bürgerspital). Der Morandusaltar wurde später durch den von Dr. med. Wilhelm Rechberger († 1651) gestifteten Altar Maria Geburt ersetzt; einen Erasmusaltar stiftete Sigmund Siebenbürger († 1506; Onkel des Dr. Martin Siebenbürger); der Johannes-Evangelist-Altar kam wahrscheinlich 1510 aus dem Apostelchor (Südchor) des Doms in die Kapelle. Nach dem großen holzgeschnitzten Kruzifix, das man vor 1685 hier anbrachte, erhielt diese den Namen Kreuzkapelle. Die drei Altäre veschwanden anlässlich der von Maria Theresia von Savoyen, geboren von Liechtenstein, veranlassten Barockisierung der Kapelle im 18. Jahrhundert (1731 Gitter, 1744 Ablass für den neuerrichteten Kreuzaltar, 1754 Tabernakel, 1762 silberne Lampe; Gruft, in der Maria Theresias Gatte Emanuel Thomas von Savoyen [† 1729; Neffe Prinz Eugens] sowie Prinz Eugen selbst [† 1736] bestattet wurden). 1852 begann eine Umgestaltung der Kreuzkapelle, das Wandfresko „Mysterium der Erlösung" schuf Johann Ender (1853). In der Kreuzkapelle wurde 1964 Julius Raab aufgebahrt.

Literatur

  • Rupert Feuchtmüller: Der Wiener Stephansdom. Wien: Wiener Dom-Verl. 1978, S. 336 (Ender: lt. Dehio fälschl. 1850-1852)
  • Wilhelm Anton Neumann: Die vielnamige Kreuzkapelle und ihre Wohlthäter. In: Wiener Dombauvereinsblatt 30 (1884), S. 117-120
  • Wilhelm Anton Neumann: Die vielnamige Kreuzkapelle und ihre Wohlthäter. In: Wiener Dombauvereinsblatt 31 (1884), S. 121-124
  • Wilhelm Anton Neumann: Die vielnamige Kreuzkapelle und ihre Wohlthäter. In: Wiener Dombauvereinsblatt 32 (1885), S. 125-128
  • Wilhelm Anton Neumann: Die vielnamige Kreuzkapelle und ihre Wohlthäter. In: Wiener Dombauvereinsblatt 33/34 (1885), S. 129-136
  • Wilhelm Anton Neumann: Nachträge zur Geschichte der Tirnakapelle (Kreuzkapelle). In: Wiener Dombauvereinsblatt 37 (1885), S. 145-147
  • Max Vancsa: Die Grundbücher der Tirna- oder St. Morandus-Kapelle zu St. Stephan in Wien. In: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich: Neue Folge, Band 32,1898, S. 209-223