Ulrich Baumgartner
Ulrich Baumgartner, * 20. März 1918 Berlin, † 19. August 1984 Graz (Wiener Zentralfriedhof), Schauspieler, Intendant der Wiener Festwochen.
Biografie
Ulrich Baumgartner wuchs als Sohn österreichischer Eltern in Graz auf (Universität), gründete nach dem Zweiten Weltkrieg an der Grazer Universität ein Studio der Österreichischen Hochschülerschaft (erste Sartre-Aufführung in Österreich) und bewährte sich als Leiter und Texter eines Studentenbrettls. Nach Tätigkeiten in den USA (Journalist; 1950) und in der Steiermark (Verlagslektor, Kulturredakteur der „Neuen Zeit", 1954-1959 Regisseur und Dramaturg der Vereinigten Bühnen Graz, Schauspielprüfung, 1959-1964 Böhler-Werke, dabei auch Spielleiter der „Kap- fenberger Kulturtage") wurde er 1964 (als Nachfolger Egon Hilberts) Intendant der Wiener Festwochen, die er bis 1977 leitete. Wien verdankt ihm die erste Begegnung mit zahlreichen bedeutenden Künstlern (unter anderen Leonard Bernstein und Jerome Savary). Sein besonderes Anliegen war es, die Festwochen zu einem Forum weltoffener Kultur zu machen; die 1970 im Museum des 20. Jahrhunderts eingerichtete „Arena" wurde zu einem Meilenstein der österreichischen Kultur der Nachkriegszeit und zum Synonym für die Avantgarde-Szene. 1977-1984 wirkte Baumgartner in Graz („steirischer herbst", Hörfunkkritiker), blieb aber weiterhin auch für die Wiener Festwochen aktiv. Professor (1972), Großes Silbernes Ehrenzeichen des Landes Wien (1978).
Literatur
- Falter 12/1984, S. 7 f.
- Wiener Zeitung, 21.08.1984
- Die Presse, 26./27.06.1982 und 20.08.1984
- Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 19.03.1978
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 15.03.1978
- Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 23 (1968), S. 277 f.
Ulrich Baumgartner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.