Verein Esther zur Unterstützung armer Bräute

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Einladung zur Generalversammlung des "Vereins Esther zur Unterstützung armer Bräude", 18. März 1931
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1927
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  71726
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 21.10.2021 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Verein_Esther_zur_Unterstützung_armer_Bräute.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Einladung zur Generalversammlung des "Vereins Esther zur Unterstützung armer Bräude", 18. März 1931
  • 2., Czerninplatz 4
  • 20., Karl-Meißl-Straße 1

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48° 13' 45.76" N, 16° 22' 19.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der jüdische Frauenverein „Esther zur Unterstützung armer Bräute“ wurde 1927 in Wien gegründet und hatte zunächst seinen Sitz in 20., Karl-Meißl-Straße 1 und ab ca. 1931 bis 1938 in 2., Czerninplatz 4. Die Proponentinnen „Frau Rabbiner Mannsohn[1], Günsberg[2], Nebenzahl[3], Rechter[4]“ und Zunz“[5] reichten die Statuten im Juni 1927 bei der Vereinsbehörde ein. Der Verein hatte den Zweck, „arme Bräute bei ihrer Verheiratung zu unterstützen und zwar nach Maßgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereins" (Statut 1927, §1). Wer dem Verein als ordentliches und damit zahlendes Mitglied beitreten wollte, musste „von einem Vereinsmitglied zur Aufnahme empfohlen werden und um die Aufnahme schriftlich oder mündlich ansuchen“ (Statut 1927, § 4). In den im Vereinsakt einliegenden Protokollen der Generalversammlungen 1931, 1934 und 1937 liegt jeweils ein Dank- und Bittschreiben an die Spender des Vereins seitens der Vereinsleitung bei: Anlässlich der Generalversammlung am 18. März 1931 hieß es: „Sehr geehrte Mitglieder, Gönner und Freunde! Der gefertigte Vorstand beehrt sich, Ihnen in der Anlage über die Tätigkeit des Vereines für die Zeit von 1. Jänner 1928 bis 31. Dezember 1930 zu berichten (…). Die Gründung und der Ausbau unseres Vereines fällt in die Zeit der allgemeinen schweren wirtschaftlichen Krise und der wirklichen Fürsorge und unermüdlichen Arbeit unserer Vorstandsmitglieder ist es gelungen, produktive Hilfe leisten zu können. Durch die Opferwilligkeit unserer Mitglieder und Gönner ist uns die Möglichkeit geschaffen worden, während des kurzen Bestandes unserer Institution, 90 armen, verlassenen Halb- und Ganzwaisen zur Schaffung eines eigenen Hausstandes beizutragen“.

Anlässlich der Generalversammlungen am 3. April 1934 und 28. Dezember 1937 war zu lesen: „Sehr geehrte Mitglieder, Gönner und Freunde! (…) In der Zeit schwerster, wirtschaftlicher Depression, wo jeder Einzelne um seine eigene Existenz kämpfen muss, ist es uns gelungen, unsere Institution durch die Opferwilligkeit unserer Mitglieder und Gönner zu erhalten. (…) Unbeschreiblich groß ist die Not unter den jüdischen Mädchen, die teils Halb- und Ganzwaisen sind, einsam, den innigen Wunsch hegen, ein Heim zu gründen. Diesen wollen wir helfen und würden dazu Ihre gütige Mithilfe und Beistand erbitten (…)“. Der Verein spendete während seines 11-jährigen Bestehens von 1927 bis 1938 „Heiratsbeiträge“ an einige hundert jüdische Mädchen und erhielt seine Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sammlungen und dem Erlös aus wohltätigen Veranstaltungen[6] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des „Vereins Esther zur Unterstützung armer Bräute“ mit dem damaligen Sitz in 2., Czerninplatz 4 erfolgte aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im August 1938. Das Vereinsvermögen von 434,62 Reichsmark wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen[7]

Vereinsvorstand 1931

  • Präsidentin: Ruchel (Rachel) Mannsohn Tobias
  • Vizepräsidentin: Erna Meisels
  • Schriftführerin: Berta Rechter
  • Kassierin: Frania Horowitz

Vorstandsmitglieder

  • Frime Aschkenase
  • Rebbetzin Pepi Ginsberg
  • Angela Gelband
  • Mina Göttinger
  • Anna Irom
  • Anna Landerer
  • Helene Nebenzahl
  • Gela Reimann
  • Frieda Roth
  • Sophie Sparer
  • Beirat: Salomon Sparer
  • Auguste Spira
  • Helene Stern
  • Gusti Türkel
  • Sarah Weinstock
  • Klara Zunz

Vereinsvorstand 1934

Präsidentinnen

  • „Großrabbiner Reisel Friedmann“
  • Ruchel (Rachel) Mannsohn Tobias

Vizepräsidentinnen

  • Helene Stern
  • Erna Meisels
  • Frieda Roth
  • Schriftführerin: Berta Rechter
  • Kassierin: Frania Horowitz

Vorstandsmitglieder

  • Frime Aschkenase
  • Rebbetzin Pepi Ginsberg
  • Angela Gelband
  • Mina Göttinger
  • Anna Irom
  • Berta Majer
  • Gela Reimann
  • Beirat: Salomon Sparer
  • Auguste Spira
  • Charlotte Rothenberg
  • Klara Rossman
  • Sara Weinstock

Vereinsvorstand 1937

  • Präsidentin: „Großrabbiner Reisel Friedmann“ (letzte Präsidentin), 1938 wohnhaft 2., Taborstraße 44

Vizepräsidentinnen

  • Mina Göttinger
  • Gela Reimann (letzte Vizepräsidentin,1938 wohnhaft 2., Nestroygasse 11)
  • Frieda Roth
  • Schriftführerin: Berta Rechter
  • Kassierin: Frania Horowitz

Vorstandsmitglieder

  • Frime Aschkenase
  • Rebbetzin Pepi Ginsberg
  • Angela Gelband
  • Beirat: Salomon Sparer
  • Helene Stern
  • Berta Majer
  • Klara Rossmann
  • Etka Berlin
  • Charlotte Rottenberg
  • Sara Weinstock
  • N. Zwecker[8]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ruchel Mannsohn
  2. Pepi Ginsberg
  3. Helene Nebenzahl, 1927 wohnhaft 2., Heinestraße 30/16
  4. Berta Rechter
  5. Klara Zunz
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 12860/1927.
  7. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 31, Karton 560.
  8. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 12860/1927.