Vladimir I. Fedoseev

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fedoseev, Vladimir I.
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Fedosejev, Vladimir Ivanovič; Fedossejew, Wladimir Iwanowitsch
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37108
GNDGemeindsame Normdatei 122208323
Wikidata Q692153
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. August 1932
GeburtsortOrt der Geburt Leningrad 2018305-7
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 26. September 2002, Übernahme: 14. Oktober 2002)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1996)
  • Glinka-Staatspreis (Verleihung: 26. Mai 1972)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Übernahme: 5. Dezember 2005)
  • Goldmedaille der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft (Verleihung: 2007)
  • Orden der Ehre (Russland) (Verleihung: 2013)


Vladimir I. Fedoseev (in anderer Transkription Wladimir Iwanowitsch Fedossejew bzw. Vladimir Fedoseyev), * 5. August 1932 Leningrad (St. Petersburg, Russland), Dirigent, Musiker.

Biografie

Vladimir Ivanovič Fedoseev erhielt an der Mussorgsky-Schule seine erste musikalische Ausbildung in Balalaika und Dirigieren, bevor er 1952 in Moskau bei Nikolaj Reznikov an der Gnessin-Akademie (Abschluss 1957) und in der Dirigentenklasse von Leo Ginzburg am Tschaikowsky-Konservatorium (Abschluss 1971) seine Musikstudien fortsetzte. Von großer Bedeutung für Fedoseevs Karriere war die Begegnung mit dem legendären russischen Dirigenten und Chef der Leningrader Philharmonie Jewgenij Mrawinsky, der ihm zum Vorbild wurde und der ihn auch förderte.

Schon während der Studienzeit erhielt Fedoseev zahlreiche Einladungen von russischen Sinfonieorchestern. Von 1959 bis 1974 war er Künstlerischer Leiter des Radio- und Fernsehorchesters für russische Volksinstrumente, mit dem er Gastspiele im In- und Ausland absolvierte. Nach seinem Studienabschluss war er Direktor am Bolschoi-Theater und an der Leningrader Oper.

1974 wurde Fedoseev zum Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter des Tschaikowsky-Symphonieorchesters des Moskauer Rundfunks (ehemaliges Großes Radio Sinfonieorchester) gewählt, dessen Chef er heute noch ist, und das von der internationalen Fachpresse als eines der besten russischen Orchester bezeichnet wird. Es erhielt deshalb die Auszeichnung, den in Russland ehrenvollen Namen "Tschaikowsky" führen zu dürfen. Das Orchester unternimmt regelmäßig ausgedehnte Tourneen in Europa, Amerika und im Fernen Osten. 1999 feierte Fedoseev sein 25jähriges Jubiläum als Künstlerischer Leiter des Orchesters. Fedoseev setzt auf intensive und kontinuierliche Probenarbeit und vermeidet jede Routine.

Fedoseev dirigiert regelmäßig die führenden Orchester in Deutschland, Österreich, Frankreich und in der Schweiz. Von 1994 bis 2004 war Vladimir Fedoseev Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Im Herbst 2000 absolvierte er mit dem Orchester die erste gemeinsame USA-Tournee, die vom Publikum und von der Presse enthusiastisch aufgenommen wurde. 2009 nahm er die Stelle des künstlerischen Direktors und Chefdirigenten des Tschaikowsky-Symphonieorchesters des Moskauer Rundfunks an.

Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit widmet sich Fedosejev ebenso erfolgreich der Arbeit an den großen Opernhäusern in Moskau, Mailand, Wien, Zürich, Rom und ist bei den Festspielen unter anderem in Ludwigsburg, Wien, Bregenz und beim Carinthischen Sommer präsent. Sein Repertoire umfasst Werke der russischen und europäischen Opernliteratur. Für seine Einspielung der Oper "Die Mainacht" von Rimsky-Korsakov erhielt er den Grand Prix "Goldener Orpheus" in Paris.

Im Sommer 1995 hat Fedoseev aus Anlass des 50jährigen Jubiläums der Bregenzer Festspiele im Rahmen derselben die Oper "Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch" von Rimsky-Korsakov (Regie Harry Kupfer) dirigiert. 1997 folgte eine neuerliche Einladung zu den Bregenzer Festspielen bei einer Neuinszenierung von Rubinsteins "Der Dämon". Beide Opern sind 1998 bei Koch International auf CD herausgekommen. Im Sommer 2000 eröffnete Fedoseev die Bregenzer Festspiele mit einer Neuproduktion von Rimsky-Korsakovs "Der goldene Hahn". In der Saison 2005/06 brachte er am Opernhaus Zürich die auf Veranlassung der sowjetischen Zensur überarbeitete Fassung "Katerina Ismailowa" von Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" heraus.

Im Rahmen der Wiener Festwochen 2008 dirigierte Fedoseev das Schlusskonzert der Musikfestwochen der Wiener Symphoniker mit Tschaikowskijs Klavierkonzert Nr. 1 Dvoráks Symphonie Nr. 9 "Aus der Neuen Welt". In der Saison 2011/2012 gastierte er bei den Wiener Philharmonikern und in der Saison 2012/2013 bei den Symphonikern.

Literatur

  • Vladimir Fedoseev / Elisabeth Heresch / Wilhelm Sinkovicz: Die Welt der russischen Musik. Wien: Steinbauer 2013
  • Rathauskorrespondenz, 05.12.2007
  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon (OeML). Band 1: Abbado - Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
  • Elisabeth Heresch: Wladimir Fedosejew, Maestro. Wien [u.a.]: Böhlau 2002
  • Rathauskorrespondenz, 14.10.2002


Vladimir I. Fedoseev im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks