Vogelschauplan

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Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Vogelschau, Panorama
Frühere Bezeichnung
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Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Karten, Kartographische Quellen, Vogelschau
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Letzte Änderung am 8.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes WStLA KS Sammelbestand P5 6190 01 V2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Vogelschau von Wien, Braun-Hogenberg (1617)

Vogelschauplan ist die Bezeichnung für einen Plan oder eine Bildkarte, die eine Stadt, Landschaft oder Sehenswürdigkeit aus der Vogelperspektive meist detailgetreu zeigt. Vogelschaupläne entstanden bereits im frühen 15. Jahrhundert. So werden einzelne Gebäude bereits im Albertinischen Plan von 1421/1422 in Vogelschaumanier dargestellt. Vor allem in der Frühen Neuzeit dienten Vogelschaudarstellungen von Städten zur repräsentativen Selbstdarstellung. Aus dieser Epoche sind für Wien die Vogelschaudarstellungen von Jakob Hoefnagel (1609), von Folbert van Alten-Allen (1683) und von Joseph Daniel Huber (1778) hervorzuheben. In späterer Folge dienten Vogelschaukarten auf Grund ihrer hohen Anschaulichkeit vor allem im touristischen Kontext, für Übersichtszwecke und Werbung.

Kartographische Einordnung

In der Kartographie werden Vogelschaupläne, ebenso wie etwa Panoramen, Ansichten und Profile in die Gruppe der Kartenverwandten Darstellungsformen eingeordnet. Je nachdem, ob kartographische Gestaltungsmittel oder künstlerische Elemente überwiegen, wird in Vogelschaukarten und Vogelschaubilder unterschieden.

Aus geometrischer Sicht ist eine Vogelschau im Regelfall eine Zentralprojektion auf eine schiefe Ebene und entspricht demnach perspektivisch einem Foto vom selben Aufnahmepunkt mit gleicher Aufnahmerichtung. Der Einfluss der Erdkrümmung wird im Regelfall nicht berücksichtigt, da Vogelschaupläne meist nur kleinräumige Ausschnitte der Erdoberfläche darstellen, die Erdkrümmung also nicht ins Gewicht fällt.

Vogelschaukarten sind meist eine Synthese zwischen geometrisch korrekter Kartographie und künstlerischer Ausgestaltung. Nur wenige Vogelschauen, wie etwa der 1778 erschienene Plan von Joseph Daniel Huber basieren auf einer grundrisstreuen Projektion. In dieser sogenannten Militärprojektion (Grundriss-Schrägbild) wird die Grundfläche nicht verzerrt, was eine zeichnerische Handhabung vereinfacht und eine Georeferenzierung der Karte ermöglicht.

Die Inhaltsgestaltung von Vogelschauen beruht vor allem auf den bildhaften Elementen der künstlerischen Landschaftsmalerei. Dem Vorteil der hohen Anschaulichkeit und Naturähnlichkeit steht der Nachteil einer geometrischen Ungenauigkeit gegenüber. So ist es nicht möglich Entfernungen, Höhen und Winkel anhand von Vogelschaukarten zu messen.

Siehe auch:

Literatur

  • Günther Hake, Dietmar Grünreich, Liqiu Meng, Kartographie. Visualisierung raum-zeitlicher Informationen. (Berlin, New York, 2003)