Haidenhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1241
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Montenuovopalais, Zum Heidenschuss
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1822
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Heidenschuß 3
  • 1., Wallnerstraße 10
  • 1., Strauchgasse 1
  • Nr.: 209 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 237 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 244 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 39.23" N, 16° 21' 58.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Heidenschuss 3, identisch mit Strauchgasse 1 und Wallnerstraße 10 (Konskriptionsnummer 237): Haidenhaus (auch "Zum Heidenschuss").

Dieses Haus stand an der Ecke Strauchgasse/Heidenschuss). Die erste Erwähnung dieses Gebäudes ("do der Heiden scheusst") stammt aus dem Jahr 1365. Am Haus befand sich eine Skulptur, die einen Sarazenen mit Pfeil und Bogen darstellte. Wolfgang Lazius deutete die Figur als Tartaren, der an den Mongoleneinfall im Jahr 1241 erinnern sollte (in Wirklichkeit hatten sie Wien nie auch nur annähernd erreicht). Nach Lazius' Tod wurde in der Figur ein Osmane gesehen, der an die Belagerung von 1529 (Erste Türkenbelagerung) erinnern sollte. Dieser wäre über eine Mine bis unter das Haus vorgedrungen und hätte nur durch die Wachsamkeit eines Bäckergesellen verscheucht werden können. Auch diese Annahme kann klar widerlegt werden, da die Figur deutlich älter ist und auf dieser Seite der Stadt, die auch von den Angriffen ziemlich verschont geblieben war, keine Minen gegraben worden waren. Außerdem reichten die Minen nur bis unter die Wälle, da man ja die Verteidigungsanlagen zerstören wollte. Darüber hinaus wäre gar nicht genug Zeit zur Verfügung gestanden, da die Belagerung nur drei Wochen dauerte. Obwohl diese Annahme schon längst widerlegt war, wurde sie noch in der Wochenendausgabe des Neuen Wiener Tagblatts vom 23. April 1938 sehr ausgeschmückt als Tatsache dargestellt.

Eine andere Legende bringt dieses Haus hartnäckig mit der Bürgerfamilie Haiden in Verbindung und gibt an, dass Königin Elisabeth (die Mutter des Ladislaus Postumus) mit großem Gefolge in diesem Haus gewohnt habe. Grundbücherlich lässt sich die Familie Haiden hier nicht nachweisen (es dürfte eine Verwechslung mit dem Haidenhaus 1, Salvatorgasse 10, vorliegen).

1648 kam das Haus in den Besitz des Paulinerklosters in Wiener Neustadt. Nach dessen Auflösung durch Joseph II. wurde es im Jahr 1788 zugunsten des Religionsfonds versteigert. 1850 wurde das Gebäude von Wilhelm Graf Montenuovo erworben, der es abrechen ließ (Montenuovopalais).


Literatur

  • Jahrbuch des heraldisch-genealogischen Vereines Adler in Wien. Wien, 7 (1967/1970), S. 106 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 1. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 180-184
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 93-94