Walter Deutsch

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Deutsch, Walter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Professor, Dr. hc.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35338
GNDGemeindsame Normdatei 118524992
Wikidata Q1664783
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. April 1923
GeburtsortOrt der Geburt Bozen 4007901-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Musikwissenschaftler, Komponist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Georg-Graber-Medaille (Verleihung: 1996)
  • Theodor-Körner-Preis für Musik (Verleihung: 1956)
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1955)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich (Verleihung: 1974)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 1. Oktober 1993, Übernahme: 1. Dezember 1993)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2003)
  • Ehrendoktorat der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Übernahme: 2011)


Walter Deutsch, * 29. April 1923 Bozen, Musikwissenschaftler, Komponist.

Biografie

Walter Deutsch kam als Sohn des nordmährischen Musikers und Friseurmeisters Cyrill Deutsch (von 1892 bis 1992) und seiner Frau Rosa Röll zur Welt. Sein Vater unterrichtete ihn bereits in frühen Jahren in Klavier, Violine, Klarinette und Notenschreiben. Auch der Großvater war der Musik als Kapellmeister eng verbunden.

Nach Abbruch seiner Ausbildung als Geometer begann Walter Deutsch in einer Blasmusikkapelle und im Unterhaltungsensemble des Vaters zu musizieren. 1940 "optierte" die Familie für das Deutsche Reich und übersiedelte nach Kufstein. Im selben Jahr nahm Deutsch sein Studium am "Musikseminar" der städtischen Musikschule Innsbruck auf. Ab 1941 leistete er Kriegsdienst in Nordafrika, der von 1943 bis 1946 in die Kriegsgefangenschaft führte, zunächst in Algerien, in weiterer Folge in Schottland sowie in Colorado (USA). Nach seiner Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft studierte Deutsch bis 1948 bei Fritz Weidlich an der Städtischen Musikschule Innsbruck (von 1934 bis 1944 und dann wieder ab 1957 offiziell im Status eines Konservatoriums). Ebenso nahm er Privatunterricht in Violine und Musiktheorie bei Norbert Gerhold und war als Tanzmusiker tätig.

Anschließend besuchte Walter Deutsch als Schüler von Alfred Uhl (Musiktheorie/Komposition), Hans Swarowsky (Dirigieren) und Franz Eibner (Klavier) die Wiener Musikakademie (bis 1953). Parallel zu seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist wurde er 1952 Mitarbeiter des Volksliedarchivs für Wien und Niederösterreich, von 1957 bis 1963 Ballettkorrepetitor an der Wiener Volksoper.

1965, zwei Jahre nach seiner Berufung als Lehrbeauftragter für Musikalische Volkskunde an die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien wurde Deutsch an dieser Institution mit der Leitung das neu gegründeten Instituts für Volksmusikforschung (heute Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie) betraut, die er bis 1993 innehatte. Seine Ernennung zum Hochschulprofessor mit dem Nominalfach "Volksmusikforschung" erfolgte 1979. Zwischen 1992 und 1999 war er Präsident des Österreichischen Volksliedwerks, seither ist er Ehrenpräsident dieser Einrichtung. Auch durch Mitwirkung beim ORF machte sich Deutsch um die Volksmusik verdient. Er war unter anderem Programmgestalter für das Landesstudio Niederösterreich und moderierte von 1975 bis 1979 die Kärntner Fernsehreihe "Fein sein, beinander bleiben".

Deutsch gilt als herausragender Kenner der österreichischen Volksmusik. Unter seinen eigenen Kompositionen und Bearbeitungen finden sich Chorlieder, Kammermusik-, Orchesterwerke, Deutsch ist aber auch Urheber einer Kinderoper ("Däumelinchen", 1954) und einer Oper ("Die Grenze", 1955) sowie von Bühnenmusiken. Seine rege Publikationstätigkeit umfasst zahlreiche Ausgaben von Liedern, Tänzen und Märschen. Seit 1993 ist Deutsch Herausgeber der monumentalen Volksmusik-Gesamtausgabe "Corpus musicae popularis Austriacae" (COMPA), von der bislang 22 Bände vorliegen. Auch den Brüdern Schrammel, deren Kompositionen er seit über 50 Jahren erforscht und herausgibt, ist eine große Werkausgabe gewidmet. Der erste Band dieser Gesamtedition umfasst Marschkompositionen (2020), ein zweiter Band mit Walzern ist in Arbeit. Der vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur geschaffene "Walter Deutsch-Staatspreis" wurde von 1994 bis 2013 zweijährlich für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Volksmusikforschung verliehen.

Literatur

  • Walter Deutsch zum 60. Geburtstag. Ein Musiker in Praxis und Forschung. Eine Bio-Bibliographie. Herausgegeben vom Institut für Volksliedforschung in Wien. Wien: Verlag A. Schendl 1983


Walter Deutsch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks