Warenhaus Anton Kranner
Warenhaus Anton Kranner (1, Stephansplatz 10), erbaut 1879/1880 von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer (Baumeister Johann Sturany) für Anton Kranners Sohn (Wäsche und Ausstattungen). Das Gebäude bildete das Zentrum des mit den flankierenden Rothberger-Warenhäusern (1, Stephansplatz 9, 11) eine symmetrische Einheit bildenden Baublocks zwischen Jasomirgottstraße und Goldschmiedgasse gegenüber der Westfront des Stephansdoms; das schmale, fünfgeschoßige Gebäude entstand als erstes der Dreiergruppe. Bis einschließlich Mezzanin (die gesamte Fläche ein stützenloser Raum) reichte die Geschäftszone, die mit braunroten Porphyrplatten verkleidet war; die oberen Geschoße nahmen Wohnungen mit jeweils zwei zweiachsigen, straßenseitigen Wohnräumen ein. Die Fassade wurde strenghistoristisch in Formen der nordischen Renaissance errichtet und mit dreigeschoßigen, volutengeschmückten Giebeln verziert. Wegen Kriegsschäden erfolgte 1948/1949 zunächst eine Adaptierung, dann folgte der Abbruch (Neubau 1956 von Josef Becvar bei gleichzeitiger Vereinigung mit dem ebenfalls abgerissenen Rothberger-Haus Nummer 11 (heute Nummer 10 für beide Gebäude).
Literatur
- Andreas Lehne: Wiener Warenhäuser 1865-1914. Wien: Deuticke 1990 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 20) 1990, S. 136 - 139