Ferdinand Fellner der Jüngere

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Ferdinand Fellner)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Ferdinand Fellner der Jüngere (Büste)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fellner, Ferdinand der Jüngere
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16590
GNDGemeindsame Normdatei 118686623
Wikidata Q113014
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. April 1847
GeburtsortOrt der Geburt Roßau
SterbedatumSterbedatum 22. März 1916
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Architekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Volkstheater (Gebäude)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.02.2023 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grinzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe MR, Nummer 21
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Ferdinandfellnerderjüngere.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ferdinand Fellner der Jüngere (Büste)
  • 9., Boltzmanngasse 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Komturkreuz Franz-Joseph-Orden (Verleihung: 1914)
  • Ritter des schwedischen Nordstern-Ordens (Verleihung: 1890)
  • Ritterkreuz Franz-Joseph- Orden (Verleihung: 1875)
  • K. k. Oberbaurat (Verleihung: 1903)

Ferdinand Fellner der Jüngere, * 19. April 1847 Roßau, † 22. März 1916 Wien 9, Boltzmanngasse 6 (Grinzinger Friedhof, Eingangsgruftreihe 21), Architekt, Gattin (1871) Katharina († 1898), Tochter des Hofbäckers Plank, Sohn Ferdinand (III.) Fellner.

Biografie

Schüler seines Vaters Ferdinand Fellner der Ältere, in dessen Atelier er (nach Abbruch eines Studiums an der Technischen Hochschule Wien) ab 1866 arbeitete. Seine erste selbständige Arbeit war das 1870 errichtete Interimstheater in Brünn; außerdem führte er väterliche Aufträge zu Ende (in Wien das Stadttheater [1, Seilerstätte 9; 1884 ausgebrannt; Ronacher ]). Im Frühjahr 1873 schloß sich Fellner mit seinem Mitschüler Hermann Helmer zu einer gleichberechtigten Architektengemeinschaft zusammen. Zentrale Bedeutung erlangten die beiden Architekten durch die Errichtung von rund vier Dutzend Theatern in mittel- und osteuropäischen Städten; in Wien entstanden auf den Grundmauern des Fellnerschen Stadttheaters 1887/1888 das Varieté Ronacher und 1887-1889 das Deutsche Volkstheater. 1873-1893 errichtete Fellner die Häuser an der Westseite des Stephansplatzes (darunter das Warenhaus Kranner-Rothberger, alle 1945 zerstört). Mit Helmer baute er 1874 das Wohnhaus Johann und Barbara Sturany (1, Schottenring 21), 1875/1876 das Thonethaus (1, Rotenturmstraße 1-3; 1945 zerstört), 1874-1878 die Sternwarte nächst der Türkenschanze in Währing, 1879 die Häuser 4, Prinz- Eugen-Straße 40 (heute Türkische Botschaft) und 3, Baumgasse 5, 1880 das Haus 1, Adlergasse 4 (1945 zerstört), 1884 das Wohn- und Geschäftshaus 9, Währinger Straße 5-7 und das Warenhaus Thonet (1, Kärntner Straße 12; unverkleidet nach außen tretende Eisenkonstruktion [die unmittelbar darauf durch die Bauordnung 1883 verboten wurde]), 1884/1885 anstelle der dortigen Brauerei die Baugruppe des Margaretenhofs (5), 1886 das Haus 4, Rienößlgasse 1 (Waaggasse 3), 1887 die Stephaniewarte (19, Kahlenberg), 1888-1890 das Palais Adolf Ritter von Schenk (4, Theresianumgasse 21; heute Spanische Botschaft), 1889 das Palais Seybel (3, Rasumofskygasse 50) und das Glashaus im Garten des Kranzpalais (4, Argentinierstraße 25-29), 1891 das Haus 4, Argentinierstraße 23, das Privathotel für Maria Schnapper Freiin von Wimsbach (später Weisweiler; 3, Salesianergasse 3a; 1973 demoliert), das Haus 4, Graf-Starhemberg-Gasse 26, und das Palais Albert Freiherr von Rothschild (4, Prinz-Eugen-Straße 26; heute Brasilianische Botschaft), 1894/1895 das Palais Lanckoroński (3, Jacquingasse 18), 1902 die Hauptfassade des Theaters an der Wien und 1912/1913 das neoklassizistische Konzerthaus samt Hochschule für Musik und darstellende Kunst (gemeinsam mit Helmer und Ludwig Baumann); außerdem entstanden, insbesondere ab den 1890er Jahren, zahlreiche Gebäude außerhalb Wiens. Ritterkreuz Franz-Joseph- Orden (1875), Ritter des schwedischen Nordstern-Ordens (1890), K.k. Oberbaurat (1903), Komturkreuz Franz-Joseph-Orden (1914). Stiftungen zum Andenken an seine beiden früh verstorbenen Kinder Melanie (1909) und Ferry (1911; Fellner Ferdinand [III.] ). Siehe auch Fellnergasse.

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 7,1931
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans-Christoph Hoffmann: Die Theaterbauten von Fellner und Helmer. München: Prestel 1966
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4: Alois Kieslinger: Die Steine der Wiener Ringstraße. Ihre technische und künstlerische Bedeutung. Wiesbaden: Steiner 1972, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wieneer Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7: Klaus Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus. Wiesbaden: Steiner 1976, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2: Maria Pötzl-Malikova: Die Plastik der Ringstraße. Künstlerische Entwicklung 1890-1918. Wiesbaden: Steiner 1976, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/3: Walter Krause: Die Plastik der Wiener Ringstraße. Von der Spätromantik bis zur Wende um 1900. Wiesbaden: Steiner 1980, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10: Werner Kitlitschka: Die Malerei der Wiener Ringstraße. Wiesbaden: Steiner 1981, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11: Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. Mit einem Katalog technischer Bauten und Anlagen in der Ringstraßenzone. Wiesbaden: Steiner 1979, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. Salzburg: [u.a.] Residenz-Verlag, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/3), S. 184, S. 229 f.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, Register
  • In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 12/13 (1958/59), S. 104 ff.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 55, S. 97, S. 103, S. 122, S. 127, S. 140, S. 191, S. 199
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 152
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 2, S. 52, S. 57, S. 127, S. 138, S. 143 f., S. 175
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 34, S. 50, S. 65
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 35
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 30
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 15, S. 18
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 46
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 59
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 37
  • Bedeutende und berühmte Josefstädter. In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 17, S. 11
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 84
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 100
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Band 16, S. 11
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 25
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. 2 Bände. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 642