Gerber

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Wappen der Weißgerber und Fellhändler von Hugo Ströhl 1904/1910.
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Berufsbezeichnung
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Lederer
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Berufswappen
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Genossenschaftswappen Weißgerber und Fellhaendler Stroehl.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wappen der Weißgerber und Fellhändler von Hugo Ströhl 1904/1910.


Seit dem Spätmittelalter waren mehrere Handwerke auf die Lederherstellung spezialisiert, wobei sich entsprechend der gebräuchlichen Gerbverfahren die Gruppen der Rot- oder Lohgerber (loh = Eichen- und Fichtenrinde, "vegetabile Gerbung"; Herstellung von Leder für Sättel und Zaumzeug sowie Sohl- und Schuhleder), Weißgerber (Salzgerbung mit Alaun [mineralische Gerbung]; Herstellung edlerer und dünnerer Ledersorten aus Kalbs-, Schaf- und Ziegenfellen), Sämischgerber (auch Irher oder Ircher; Herstellung von wasserdichtem Leder durch Walken mit Fett oder Tran), Corduaner (Cordewaner, Kurdewener; Herstellung von Feinleder) und Pergamenter (Buchfeller) entwickelten (Herstellung von Pergament aus Kalbsfellen ohne eigentlichen Gerbprozess). Die Gerber benötigten für ihre Tätigkeit fließendes Wasser; wegen der damit verbundenen Wasserverschmutzung, aber auch wegen der Geruchsbelästigung lagen ihre Standorte meist am Rand des verbauten Gebiets.

Der Begriff "Lederer" kann abseits des Gerberhandwerks auch einen Lederfärber meinen.

Siehe auch Weißgerbervorstadt.

Wappen

1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten.

  • Weißgerber: In Blau zwei gekreuzte silberne Schabeisen mit braunen Handgriffen.
  • Rotgerber: In Rot ein goldgestielter, silberner Falz, hinter dem sich zwei ebenso tingierte Schabeisen kreuzen.
Wappen der Rotgerber von Hugo Ströhl 1904/1910

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. X (Rotgerber)
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 27, Taf. X (Rotgerber)
  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. III (Weißgerber)
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 31f., Taf. III (Weißgerber)
  • Reinhold Reith [Hg.]: Lexikon des alten Handwerks. Vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. München: Beck 1990, S. 84 ff. (Gerber)
  • Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 189 ff.
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 78 (Lederer), 97 (Pergamenter), 109 (Rotgerber), 153 (Weißgerber)