Wiener Sonn- und Montagszeitung
Die Wiener Sonn- und Montagszeitung erschien, begründet von Alexander Scharf, ab 26. April 1863 als "Wiener Sonntagszeitung" (an Sonn- und Feiertagen nachmittags) und änderte, als ab 26. Mai 1867 auch ein Montagsfrühblatt erschien, vorübergehend den Titel in "Wiener Sonn- und Montagszeitung"; die beiden Ausgaben wurden noch 1867 getrennt, die Sonntagsausgabe stellte 1885 ihr Erscheinen ein, doch blieb der Titel unverändert.
Neben politischen Nachrichten (gemäßigt liberal, antiklerikal und gegen die Christlichsozialen Luegers und ihren Antisemitismus gerichtet) und wirtschaftliche Berichterstattung (die einen besonderen Schwerpunkt bildete), Leitartikeln und einer in- und ausländischen Zeitungsschau erschien auch ein lokalbetontes Feuilleton (berühmt wurden die "Lokalzugsstudien" von Alexander Landesberg, eine Sammelstätte unverfälschten Börsenwitzes).
Mitarbeiter waren unter anderen Alfred Polgar und Alexander Roda Roda. Die Blattlinie war anfangs linksliberal, nahm in der Ersten Republik (bei gleichzeitiger Anerkennung Seipels) gegen die Christlichsozialen Stellung, wandte sich gegen die Nationalsozialisten und unterstützte sowohl Schober wie Dollfuß. Das Blatt stellte am 27. April 1936 sein Erscheinen ein.
Literatur
- Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 199 f.