1, Tuchlauben 18 (Konskriptionsnummer 554), Wildpretmarkt 7.
Im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts gehörte dieses Haus Wolfgang dem Hansgraf, der mit seiner Mutter durch lange Zeit in "solher zwitracht“ stand, dass er dadurch "in merkleich geltschuld komen ist“ (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien II, S. 2576). Zur Tilgung der Schulden wurde es vom Münzmeister unterm Hymel (Bürgermeister von Wien 1424-1426) dem Wiener Bürger Andre Hiltprant von Meran (Bürgermeister von Wien 1437-1439) zugesprochen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel innerhalb der Familie erbte Wilhelm Krempel das Haus. Diese Erbschaft wurde offenbar angefochten, denn Kaiser Friedrich III. befahl dem Bürgermeister am 25. Februar 1476 die Geweranschreibung (Eintragung ins Grundbuch) Krempels. Dieser verpfändete das Haus "mit dem vordern tail in den Kamerhof [heute Wildpretmarkt] und mit dem hindern an die langen tuchlauben gelegen, mitsamt dem gewantgwelb unterm turn [Turm] und dem gewantgwelb, das weilent Hannsen Scharfenberger seligen gewesen ist“ an den Wiener Bürger Jörg Kranperger, dem er auch Ersatz für sämtliche baulichen Kosten an Häusern und Gewölben verspricht und der das Haus 1477 kaufte (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien II, S 4590). 1624 wurde ein vom "Haus abgesondertes Stöckhel“ (Wildpretmarkt 5) an den kaiserlichen Mathematicus Dr. Wilhelm Rechberger verkauft.
1895 wurde das Gebäude nach Plänen der Architekten Ferdinand Dehm und Franz Olbricht letztmalig umgebaut.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 332-335