Wilhelm Holczabek
Wilhelm Holczabek, * 8. Mai 1918 Wien, † 17. Juli 2001 Wien, Gerichtsmediziner.
Biografie
Wilhelm Holczabek erwarb sich um das Wiener Gesundheitswesen und die medizinische Wissenschaft hohe Verdienste; er war einer der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Schule der Gerichtsmedizin. Studierte Medizin an der Universität Wien (Dr. med. 1942), habilitierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg 1953 beim Gerichtsmediziner Walther Schwarzacher, wurde 1965 außerordentlicher Professor und folgte dessen Nachfolger Leopold Breitenecker (von 1959 bis 1972) von 1973 bis 1989 als Ordinarius und Vorstand des Universitäts-Instituts für Gerichtsmedizin; Holczabek war von 1981 bis 1984 Dekan der medizinischen Fakultät und von 1985 bis 1989 (zwei Amtsperioden) Rektor der Universität Wien, ein Jahrzehnt Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien und außerdem Präsident der Internationalen Akademie für gerichtliche und soziale Medizin. Besondere Verdienste erwarb er sich durch die erhebliche Verbesserung des Kohlenmonoxidnachweises (etwa nach Vergiftungen) in Blut- und Gewebsproben von Leichen.
Billroth-Medaille, Goldenes Ehrenzeichen der Wiener Ärztekammer; Großes Silbernes Ehrenzeichen (1989); Preis der Stadt Wien für Medizin (1996).
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
- Die Presse, 05.05.1998 und 20.07.2001
- Wiener Zeitung, 09.05.1998
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- H. O. Glattauer / G. Bauer [Hg.]: Festschrift für Wilhelm Holczabek. 1988
- Österreichische Hochschulzeitung 9 (1985), S. 3
- Menschen hinter großen Namen. Salzburg 1977
Wilhelm Holczabek im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.