Willi Frank
Wilhelm (Willi) Frank, * 12. Februar 1909 Steyr, † 19. Februar 1945 Smuka (Slowenien), Schlosser, Widerstandskämpfer.
Biografie
Der gebürtige Oberösterreicher erlernte das Handwerk eines Schlossers. Bereits als Lehrling trat er 1925 dem Kommunistischen Jugendverband bei und wirkte als Obmann in Wien-Margareten und dann in Wien-Floridsdorf. 1931 wurde er zum Mitglied des Zentralkomitees des Jugendverbandes und am 6. Weltkongress der Kommunistischen Jugendinternationale 1935 zum Kandidaten des Exekutivkomitees gewählt.
Nach dem Verbot der kommunistischen Bewegung in Österreich 1933 arbeitete Frank in der Illegalität weiter und wirkte auch in den ersten Monaten nach dem "Anschluss" an der Reorganisation der Partei im Untergrund (Decknamen: "Hermann" und "Michel"). Im Sommer 1938 floh er nach Moskau, wo er in das Zentralkomitee der KPÖ aufgenommen wurde.
Nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion trat Frank in die Rote Armee ein. Aufgrund eines Abkommens zwischen den kommunistischen Parteien Österreichs und Jugoslawiens wurden Ende 1944 im Rahmen der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee fünf österreichische Bataillone in Slowenien aufgestellt. Diese vorwiegenden aus Spanienkämpfern und kommunistischen Kadern bestehenden Gruppen unter Führung der KPÖ-Funktionäre Franz Honner und Friedl Fürnberg waren nicht unbedingt als Verstärkung der Tito-Partisanen vorgesehen, sondern sollten nach Südösterreich vordingen und an der Befreiung des Landes im Sinne der Moskauer Deklaration mitwirken.
Willi Frank, der von Moskau in das slowenische Partisanengebiet geflogen worden war, leitete gemeinsam mit Laurenz Hiebel das 1. Bataillon. Beim Versuch, nach Norden vorzustoßen, fielen Frank und ein weiteres Mitglied der Gruppe am 19. Februar 1945 im slowenischen Dorf Smuka. Beide wurden am Friedhof Poljane bestattet, wo 1959 ein Gedenkstein enthüllt wurde.
Nach dem Schlosser und Widerstandskämpfer wurde in seiner Geburtsstadt Steyr eine Straße benannt. Außerdem befindet sich sein Name auf einer Gedenktafel der KPÖ für ihre in der NS-Zeit getöteten Zentralkomitee-Mitglieder, die sich heute in Wien-Favoriten befindet.
Literatur
- Wolfgang Neugebauer: Bewaffneter Widerstand – Widerstand im Militär. Ein Überblick. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Jahrbuch 2009. Wien: LIT Verlag 2009, S. 12-36, insbesondere S. 18 f.
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Widerstand und Verfolgung in Wien 1934-1945. Eine Dokumentation. Band 2: 1938-1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1984
- Alfred Klahr Gesellschaft: Willi Frank [Stand: 05.04.2017]
- Kommunistische Internet-Zeitung: Im antifaschistischem Kampf gefallen - zwölf Mitglieder des Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Österreichs wurden von den Hitler-Faschisten ermordet [Stand: 05.04.2017]