Wipplingerstraße 6

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1., Wipplingerstraße 6, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Pietro di Galvagni
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38831
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Wipplingerstraße6.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 1., Wipplingerstraße 6, um 1940
  • 1., Wipplingerstraße 6
  • 1., Salvatorgasse 5
  • Nr.: 386 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 417 (Bezirk: Innere Stadt, 1775, bis: 1821)
  • Nr.: 419 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1775)


1, Wipplingerstraße 6 (Konskriptionsnummer 386), identisch mit Salvatorgasse 5.

Das Gebäude wurde im Jahr 1301 erstmals erwähnt. Aus diesem Jahr ist ein Revers bekannt, bei dem sich die Besitzerin des Hauses für sich und ihre Nachkommen verpflichtet, keinerlei Bau ohne Einwilligung des Kaplans der der Seitenfront des Hauses gegenüberliegenden Kapelle von unserer lieben Frau (im alten Rathaus) aufzuführen, welcher dieser Kapelle das Licht entziehen könnte. Zwischen den Häusern Stadt 386 und Stadt 385 lag ein schmales Gässchen, "von alters her zu den sieben Brunnen genannt", das von der Wipplingerstraße ausging und unter der im ersten Stockwerk des Ottenheimschen Familienhaus liegenden Kapelle als Durchgang in die (spätere) Salvatorgasse mündete. 1361 wurde der Boden der Kapelle bis zur Erde gesenkt. Um den damit verbundenen Hinwegfall der Durchfahrt das für den Verkehr unentbehrliche Gässchen nicht sperren zu müssen, kaufte der Kaplan der Kapelle einen kleinen Teil des Nachbarhauses Stadt 386 zunächst des Chores des kleinen Gotteshauses um 50 Pfund Wiener Pfennig an, welcher Teil an Stelle der verlorenen Durchfahrt nun um den Chorabschluss herumführte und dem Verkehr übergeben wurde. Wann dieses Gässchen im Zuge der späteren Bauveränderungen des alten Rathauses schließlich doch ausgelassen wurde, ist nicht bekannt. Im Suttingerplan von 1684 ist es bereits verschwunden. 1353 wollte der damalige Eigentümer des Hauses Stadt 386 Jacob der Metsieder das Gebäude ausbauen, beachtete dabei aber nicht die auf dem Hause lastende Baubeschränkung und wurde deshalb vom damaligen Kaplan der Kapelle (hier Ottenhaimkapelle genannt), Jakob dem Pollen, verklagt. Am 12. November 1353 entschied der damalige Bürgermeister Heinrich Würffel und der Rat der Stadt nach vorgenommener Beschau, dass der Bau tatsächlich als unerlaubt und unrechtmäßig anzusehen sei und erklärte die Beschwerde des Kaplans als berechtigt.

Der Neubau

Nach vielfachem Besitzerwechsel gelangte es am 25. Juni in den Besitz des Pietro di Galvagni, der es 1846/1847 neu erbauen ließ. Hierbei wurden römische Befunde (und Funde) zu Tage gefördert, darunter in 4,7 Meter Tiefe eine Badeanlage (das römische Bodenniveau war deutlich tiefer).

Von Pietro di Galvagni erwarb Johann Liebig 1849 das Haus. Seit 1875 war das Gebäude Eigentum der Firma Johann Liebig und Co., von der es am 9. Juli das Dorotheum erworben hat, welches in diesem Gebäude eine Filiale unterhielt. Heute befindet sich das magistratische Bezirksamt in der Wipplingerstraße 6-8.

Kriegsschäden

Das Gebäude, das schon am 15. Jänner 1945 schwere Bombenschäden erlitten hatte, wurde zwei Monate später am 12. März ein Opfer von Brandbomben, wobei es völlig ausbrannte. Die dadurch entstandene Lücke, zwischen den Nachbarhäusern und diesem Gebäude, bestand lange. Erst im März 1953 wurde das Gebäude mithilfe des Wiederaufbaufonds instand gesetzt und der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt. Heute befindet sich das magistratische Bezirksamt in der Wipplingerstraße 6-8.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 554-558