Pietro di Galvagni

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Galvagni, Pietro di
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6760
GNDGemeindsame Normdatei 144037270
Wikidata Q55883981
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. März 1797
GeburtsortOrt der Geburt Livorno, Italien
SterbedatumSterbedatum 27. Oktober 1868
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Großhändler, Kunstmäzen
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Fleischmarkt 11
  • 1., Riemergasse 5
  • 1., Kohlmarkt 7
  • 1., Tuchlauben 7
  • 1., Tuchlauben 25
  • 1., Lugeck 6
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Galvagni Pietro di, * 5. März 1797 Livorno, Italien, † 27. Oktober 1868 Wien (Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof), Großhändler, Kunstmäzen, Gattin (1840) Hortensia Karolina von Milanes ( * 17. Jänner 1813 Ofen, Tochter des Feldmarschallleutnant Wolfgang von Milanes). Unter den zahlreichen nach Wien zugezogenen Italienern nimmt Galvagni eine besondere Stellung ein, weil er die durch seine Geschäftstüchtigkeit erworbenen Reichtümer als Bauherr und Kunstmäzen verwendete.

Der Vater (ein aus Ferrara stammender Handelsmann) übersiedelte mit der Familie noch 1797 nach Triest; nach seinem Tod führte die Witwe das Handelsgeschäft „Galvagni madre e figlio" bis 1822 weiter. 1819 (als Importe im Lombardo-Venetianischen Königreich verboten wurden) begab sich Galvagni nach Wien und begann hier mit erfolgreichen Handels- und Geldgeschäften; bis 1844 war er in der Stadt als nicht nationalisierter Ausländer konskribiert (Wohnsitze: Konskriptionsnummer 698, Darvarhof [1, Fleischmarkt 11]; Konskriptionsnummer 795 [1, Riemergasse 5]; Konskriptionsnummer 1149 [1, Kohlmarkt 7; 1840]); nach seiner Eheschließung wohnte Galvagni in der Beletage des Seitzerhofs (Konskriptionsnummer 427; 1, Tuchlauben 7-7a; siehe Seitzerhof). 1843 trat er der gesellschaftlich bedeutenden Congregatio della chiesa nationale Italiana in Wien bei (1850 wurde er Vizepräfekt, 1851-1855 Hauptfinanzierung des Metastasiodenkmals). Im selben Jahr kaufte er das Haus Konskriptionsnummer 399 (1, Tuchlauben 25), 1844 das Haus Konskriptionsnummer 767 (1, Lugeck 6, Wollzeile 3; Kleiner Federlhof); daraufhin erhielt er am 27. Juni 1844 das Bürgerrecht. 1846 ersetzte er den Federlhof durch einen Neubau und im selben Jahr erwarb er zwei Häuser in der Rauhensteingasse (darunter Mozarts Sterbehaus), an deren Stelle er 1847/1848 den Mozarthof errichten ließ (hier bezog erseine Wohnung, brachte seine ansehnliche Gemäldegalerie unter und richtete im Hof eine Mozartgedenkstätte ein [Mozartbüste von Johann Baptist Feßler]), sowie das Haus Konskriptionsnummer 386 (1, Wipplingerstraße 6, Salvatorgasse 5), das er 1847 durch einen Neubau ersetzte (Verkauf 1849).

1845 erwarb er die Realität 4, Prinz-Eugen-Straße 46-48 und finanzierte in den Räumlichkeiten einer aufgelassenen Metallgußwarenfabrik die Einrichtung einer der ersten Dampfbäckereien Wiens (1848); 1852 verkaufte Galvagni das Objekt an die Assicurazioni Generali. 1855 erwarb Galvagni sechs Häuser am Hohen Markt und ließ an ihrer Stelle den nach ihm benannten Galvagnihof errichten (1, Hoher Markt 10-11; heute Ankerhof). Er besaß auch eine Villa in Baden, in der er sich (insbesondere nach einem 1857 in Mailand erlittenen Schlaganfall) häufig aufhielt. 1862-1864 ließ er sich einen Neubau in der Ringstraßenzone errichten (Karlsplatz 2, Lothringerstraße 3), in dem er bis zu seinem Tod eine 15-Zimmer-Wohnung bewohnte.

Literatur

  • Richard Prilisauer: Pietro di L. A. Galvagni Geschäftsmann und Mäzen in Wien, in: Wiener Geschichtsblätter. Band 31. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1976, S. 181 ff. (mit zahlreichen irrigen Angaben zu Galvagnis Verlassenschaft)