Salvatorgasse
48° 12' 43.88" N, 16° 22' 16.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Salvatorgasse (1.), benannt (1786) nach der Salvatorkirche. 1862 wurde die Passauer Gasse einbezogen, 1902 der Passauer Platz abgetrennt.
Mit dem Passauer Platz führte die heutige Salvatorgasse im Lauf der Zeit verschiedene Bezeichnungen, wobei die ältesten Namen (ab 1271 nachweisbar) sich an der Kirche Maria am Gestade (Bei unserer Frau auf der Stellen; Gässel, als man zu Unser Frauen auf der Stellen geht), ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert hingegen am (alten) Rathaus orientierten (beispielsweise 1494 Gässel, als man vom Hohen Markt zu der Stadt Rathaus geht; 1644 Gässel beim Rathaus).
Die Salvatorgasse scheint (allerdings nur für das Teilstück zwischen Marc-Aurel-Straße und Stoß im Himmel) erstmals 1701 als topographischer Bezugspunkt auf (Gässel gegen Sankt Salvator; 1710 Sankt Salvatorgässel, 1786 Salvatorgasse). Das Teilstück von Stoß im Himmel bis Am Gestade hieß ab 1786 Passauer Gasse (Passauer Hof); seit 1902 Passauer Platz.
Gebäude
- Nummer 5: Salvatorkirche.
- Nummer 7 (Wipplingerstraße 8, Stoß im Himmel 2): Altes Rathaus.
- Nummer 9 (Stoß im Himmel 3, Passauer Platz 1): Stoß-im-Himmel-Haus.
- Nummer 10: Über dem Tor des Neubaus schmaler Fries mit acht Tauben (von Josef Pillhofer, 1953). Das am Vorgängerhaus angebracht gewesene Steinrelief "Heiliger Christophorus" (von C. Thaler, 1799) kam in die Salvatorkirche.
- Bei Nummer 12: Maria am Gestade.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-5 und gerade ONr. 2-8: Pfarre St. Peter; Rest: Pfarre Am Hof
- ab 1908: Pfarre St. Peter
Video
- Valetudinarium (Salvatorgasse)
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien 1993, S. 147 ff.
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 137 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 809-835
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22), S. 117