Wo der Teufel mit der Bognerin rauft
Wo der Teufel mit der Bognerin rauft (1, Bognergasse 3, Naglergasse 4; Konskriptionsnummer 311), Hausschild.
Unterhalb des Schildes, das eine Raufszene darstellte, waren die Verse "Pestilenz und Not ein Übel ist, Krieg ein arger Zeitvertreib. Schlimmer als des Teufels Tück und List, Gott behüt uns †††, ist ein böses Weib" angebracht. Schild und Verse standen mit einer Wiener Volkssage in Verbindung: In dieser Sage verbündet sich der Bogenmacher Caspar Bergauer, der von seiner Gattin misshandelt wird, mit dem Teufel. Dieser nimmt nun die Gestalt des Caspar Bergauers an, bekommt jedoch Prügel, da er zu spät nach Hause kommt. Daraufhin verwandelt er sich in seine wahre Gestalt, was jedoch dazu führt, dass ihm die Frau ein Horn ausreißt. Daraufhin flüchtet der Teufel durch den Kamin, er muss jedoch Hut und Mantel zurücklassen.
Im 18. Jahrhundert wurde das Haus nach dem damaligen Besitzer in "Zum Wenighoffer" umbenannt und 1904 abgebrochen.
siehe auch Zum Bogner.
Literatur
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 406
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 47 f.
- Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 58 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S.443
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 316-319