Wohltätigkeits-, Unterstützungs- und Geselligkeitsverein Scheweth Achim
48° 12' 42.47" N, 16° 19' 53.35" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der Wohltätigkeits-, Unterstützungs- und Geselligkeitsverein Scheweth Achim (Freundschaftsbund) wurde 1925 in Wien gegründet und unterhielt bis 1938 in 16., Neulerchenfelder Straße 64 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Israel Teitelbaum, 1925 wohnhaft in 16., Deinhardsteingasse 12, Salomon Einleger, 16., Hasnerstraße 27, Max Einleger, ebendort, Eisig Binder, 16., Deinhartsteingasse 12, Markus Grün, 16., Friedrich-Kaiser-Gasse 21, Natan Federspiel, 16., Koppstraße 72, Abraham Schwalb, 16., Friedmanngasse 23 und Samuel Samuely, 16., Herbststraße 27 reichten die Statuten im Juli 1925 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „Unterstützung in Not geratener Mitglieder“, Unterstützung von erkrankten Mitgliedern, von Hinterbliebenen nach Todesfällen, von Mitgliedern, „die eine Tochter verheiraten“, (...) „Pflege der Geselligkeit und Wissenschaft, Abhaltung von Gottesdiensten“ (Statut 1925, § 1).[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Novemberpogrom, Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940
Das Bethaus des Wohltätigkeits-, Unterstützungs- und Geselligkeitsvereins Scheweth Achim wurde während des Novemberpogroms am 10. November 1938 zerstört und in Brand gesetzt. Einem Vereinsmitglied Oskar Sussmann gelang es, eine der zehn wertvollen Thorarollen des Bethausvereins in die USA zu retten.[2] Die amtliche Auflösung des Wohltätigkeits-, Unterstützungs- und Geselligkeitsvereins Scheweth Achim sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Ein Vermögen von 50,45 Reichsmark wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen.[3]
Vereinsvorstand 1925
- Obmann: David Weißhaar, *5. Dezember 1873 Brody, deportiert am 28. Juni 1942 Ghetto Theresienstadt, 23. September 1942 überstellt nach Treblinka, † Treblinka, 1925 wohnhaft 16., Neulerchenfelderstraße 82/17, zuletzt wohnhaft 2., Karmelitergasse 1/9. [4]
Quellen
- David Jüdische Kulturzeitschrift
- DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A16/2, Schachtel 557.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 7797/1925.
Literatur
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 126.
- Jüdisches Jahrbuch 1932.
- Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101 .
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 7797/1925.
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 101.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 16/2, Schachtel 557.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A16/2, Schachtel 557 und DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer.