Wohnhausanlage Laxenburger Straße 203-217
Wohnhausanlage Laxenburger Straße 203-217; Gemeindebau im 10. Bezirk, erbaut 1953-1956.
Die zwischen 1953 und 1956 errichtete Wohnhausanlage liegt nördlich der Siedlung Wienerfeld-Ost, die in den Jahren 1939 bis 1942 durch die Architekturabteilung der Gesiba(Gemeinnützige Siedlungs- und Baugesellschaft) entworfen worden war. Die Siedlung wurde in zwei Teilabschnitten ausgeführt: Der erste Bauabschnitt umfasste fünf Häuser mit insgesamt 14 Stiegen und 142 Wohnungen, einen Transformatorenraum, ein Geschäftslokal sowie einen Motorradeinstellraum. Im zweiten Bauabschnitt, mit dem 1954 begonnen wurde, entstanden weitere fünf Häuser, 14 Stiegen (Nr. 15-28) und 143 Wohneinheiten, drei Lokale sowie ein Motorradeinstellraum.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Kunst am Bau
Für die Wohnhausanlage an der Laxenburger Straße 203-217 waren gleich mehrere Künstler am Werk: Die Bildhauer schufen vorwiegend in den 1950-Jahren mehrere Reliefs, Supraporten und Hauszeichen, die über den Eingängen zu den Wohnhäusern zu finden sind:
- Von Josef Bock (1883-1966) stammen die Natursteinreliefs "Fenstergucker, Fensterguckerin"
- Emilie Hausmann-Rada schuf zwei Reliefs mit den Namen "Bauarbeiter" und "Kindergärtnerin"
- Margarete Bistron-Lausch (1906-1961) kreierte Supraporten mit den Motiven "Schneider" und "Strickerin", "Knabe mit Hund", "Mädchen mit Katze", "Bildhauerin" und "Gärtner"
- Von Josef Riedl (1884-1956), Ernst Wenzelis (geb. 1911), Anton Endstorfer (1880-1961), Konrad Calo und Elisabeth Ziska stammen die insgesamt 14 vorwiegend berufsgruppenorientierten Hauszeichen "Mutter mit Kind", "Arbeiter", "Lesender Mann", "Redner", "Maurer", "Glasbläser", "Fassbinder", "Erzieherin", "Köchin", "Wäscherin", "Näherin", "Büglerin", "Töpfer" und "Dentist"
- Ria Therese Brunner schuf zwei weitere Reliefs, die ebenfalls dem Handwerksberuf entstammen und die Namen "Greißler" und "Schuster" tragen
Weblinks
- Wiener Wohnen: Laxenburger Straße 203-217 [11.9.2024]