Wohnhausanlage Wiesengasse 19-21
Wohnhausanlage Wiesengasse 19-21; Gemeindebau im 9. Bezirk mit Baubeginn 1954.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Anhebung eines großräumigen Areals im Alsergrund beschlossen. Diese Maßnahme sollte einer stetig drohenden Überschwemmung des Gebiets durch den Alserbach entgegenwirken. So wurden ab diesem Zeitpunkt sämtliche Neubauten in "provisorischer Höhenlage" errichtet. Dabei musste das Erdgeschoß als zukünftiges Kellergeschoß mit hoch liegenden Kellerfenstern konzipiert werden, was den Einbau von Geschäftslokalen obsolet machte. Erst um 1970, nach Intervention durch das Ordinariat, welches eine Tieflegung seiner Pfarrkirche nicht dulden wollte, wurde die entsprechende Verordnung wieder aufgehoben und der Alserbachkanal stattdessen mit besonders starken Vorflutern versehen. Die Gegend um die Wiesengasse und das Lichtental im Allgemeinen wurden als direktes Umland zum militärisch wichtigen Franz-Josefs-Bahnhof bei den zahlreichen Luftangriffen zu Beginn des Jahres 1945 besonders stark zerstört. Auf der Liegenschaft in der Wiesengasse 19 wurde im Jahr 1953 der Altbestand, ein zweigeschoßiger Bau auf U-förmigem Grundriss, abgebrochen.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Weblinks
- Wiener Wohnen: Wiesengasse 19-21 [10.9.2024]