Franz-Josefs-Bahnhof

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Der Franz-Josefs-Bahnhof am Althanplatz (heute: Julius-Tandler-Platz), um 1890
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1871
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Anton Barvitius, Adalbert Ullmann
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  23950
GNDGemeindsame Normdatei 1042318433
WikidataIDID von Wikidata Q686592
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stadtplanung, Langes 19. Jahrhundert, 1945 bis heute
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.05.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes HMW 106637 00001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Der Franz-Josefs-Bahnhof am Althanplatz (heute: Julius-Tandler-Platz), um 1890
  • 9., Julius-Tandler-Platz 3

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48° 13' 34.47" N, 16° 21' 40.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Franz-Josefs-Bahnhof, 1933
Café Franz-Josefs-Bahnhof, 1933

Franz-Josefs-Bahnhof (9., Julius-Tandler-Platz 3).

Blick von der Stadtbahnbrücke auf den Franz-Josefs-Bahnhof, 1910

Franz-Josefs-Bahnhof geht in Betrieb

Der zum Teil auf Graf-Althanschem Grund (Gartenpalais des Obersthof- und Landjägermeisters Christoph Johann von Althan; Althanpalais) stehende Bahnhof wurde 1871/1872 nach Plänen der Prager Architekten Ignaz Ullmann und Anton Barvitius an der Stelle von zwei 1870 provisorisch errichteten ebenerdigen Gebäuden ausgeführt, die bis 4. Juni 1872 in Verwendung standen. Das Aussehen war im Stil der "Wiener-Renaissance" gehalten. Ohne großen gestalterischen Aufwand war das Bahnhofsgebäude gestaltet. Dafür war die Innenausstattung aufwendiger. 1888 wurde der Bahnhof teilweise umgebaut und vergrößert. Im Vestibül stand eine Marmorstatue Franz Josephs I. des Prager Bildhauers Anton Wild. An der Hallenausfahrt standen die allegorischen Figuren der "Austria" und "Bohemia".

Nachkriegszeit

Schrägluftaufnahme über den Franz-Josefs-Bahnhof, Alserbachstraße, Lichtentaler Kirche, Althanstraße, Nordbergstraße, Heiligenstädter Straße und Donaukanal vom 20. September 1957.

1948 erhielt das Bahnhofgebäude (das einzige Endbahnhofgebäude, das die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs überdauerte [allerdings ohne Bahnsteighalle]) im Zuge eines durch den Architekten Lehmann ausgeführten Umbaus eine neue, schmucklose Fassade. Stuckaturen wurden abgeschlagen und die Uhrtürme, welche architektonische Akzente gesetzt hatten, wurden abgetragen.

Franz-Josefs-Bahnhof, Schrägluftaufnahme vom August 1959.

Umbau in den 1970ern

Franz-Josefs-Bahnhof, Fassadendetail, um 1980

In den 1970er Jahren begannen die Planungen für die Umgestaltung zu einem Mehrzweckbahnhof bei gleichzeitiger Überplattung der Gleise. Im Mittelpunkt der Umgestaltung des Bahnhofes stand nicht die Verbesserung des Bahnbetriebs selbst, sondern eine gewinnbringende Verwertung der über den Bahnkörper entstehenden Liegenschaften. Ende 1974 wurde mit Abbrucharbeiten begonnen, da sich der Bahnhof in einem desolaten Zustand befand. Im Dezember 1974 legten Kurt Hlawenicka und Karl Schwanzer ein Überbauungsprojekt vor. Auf einer Betondeckenüberbauung entstanden Gebäude, in denen Teile der Wirtschaftsuniversität (Universitätszentrum Althanstraße), ein Kaufhaus, eine Bankfiliale und ein Polizeiwachzimmer untergebracht wurden (Gleichenfeier 29. August 1978, Fertigstellung bis 1982). Auf diese Weise entstand in Wien erstmals ein Bahnhof neuen Typus, bei dem der Eisenbahnbetrieb nur noch Teil eines Handels- und Dienstleistungskomplexes ist.

Verkehrsreduktion

Franz-Josefs-Bahnhof, Wirtschaftsuniversität, Müllverbrennungsanlage Spittelau (15.04.1999).

Heute hat der Bahnhof nur regionale Bedeutung. 1996 wurde der U-Bahnknoten (U4, U6)und S-Bahnknoten Spittelau in Betrieb genommen, was den Pendler- und Regionalbahnhof weiter abgewertet hat.

Neugestaltung

Das Areal vom Franz-Josefs-Bahnhof und dessen Überbauungen durch ein Amtsgebäude, die Universität Wien, das Objekt Nordbergstraße 15, die Post, ein Parkhaus sowie die Unicredit Bank Austria AG sind in der Stadt eher isoliert. Es gibt nur wenig Interaktion mit dem Umfeld. In den 2010er-Jahren arbeitet die Stadt Wien in Kooperation mit privaten Partnerunternehmen an der Revitalisierung des Areals. Bis Ende 2018 wird der Umbau am Objekt Nordbergstraße 15 abgeschlossen werden. In den nächsten Jahren soll das "Althan Quartier" neu gestaltet werden. Ein Siegerprojekt wurde Mitte April 2018 juriert.

Siehe auch: Interaktive Karte: Großprojekte der Stadtplanung zwischen 1945-1989

Quellen

Literatur

  • wien.at: Stadtentwicklungsprojekt Althangrund (Stand: 22. Juni 2018)
  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. 1986, S. 37 f. (Abbildungen: S. 108 ff.)
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 22
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 49 f., S. 200 ff.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 78 f.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 95 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 280
  • Wolfgang Kos / Günther Dinhobl (Hg.): Grosser Bahnhof. Wien und die weite Welt (Ausstellungskatalog des Wien Museums, in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien), Wien 2006, S. 93f, 279f, 368f.
  • Alfred Wolf: Die Franz-Josefs-Bahn und ihre Nebenbahnen. Wien: Suttonverlag 2006. S.24 ff.
  • Dieter Klein / Martin Kupf / Robert Schediwy: Stadtbildverluste Wien Ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte. Bd. 1, 3. Auflage. Lit Verlag 2004, S.88