Bank Austria AG
48° 13' 17.14" N, 16° 23' 46.28" E zur Karte im Wien Kulturgut
Gebäude
Neue Zentrale (nach 1., Wipplingerstraße 4 ab 1907 beziehungsweise 3, Vordere Zollamtsstraße 13 ab 1965): Zentralsparkasse (Gebäude): 2., Lassallestraße 5 (Zentrum Praterstern), erbaut nach Plänen von Wilhelm Holzbauer, eröffnet am 20. April 1994.
Institut
Unmittelbar vor der Fusionierung (5. Oktober 1991) der Zentralsparkasse mit der Österreichischen Länderbank (zunächst zur "Z-Länderbank") besaß die "Z" das größte Filialnetz in Österreich (120 Zweigstellen in Wien und 98 in den übrigen Bundesländern), danach verfügte die Bank über 331 Filialen im Inland und 24 Niederlassungen im Ausland (Bilanzsumme 1991 515 Milliarden Schilling).
1994 erwarb die Bank Austria durch Ankauf von Anteilen verschiedene Bundesländersparkassen die Mehrheit an der GiroCredit (die 1992 aus der Fusion der Girozentrale mit dem 1991 von der Bank Austria erworbenen Österreichische Credit-Institut [ÖCI] entstanden war), womit zunächst eine von der Ersten Österreichischen Spar-Casse angestrebte Sparkassenlösung gescheitert war.
Im Dezember 1996 beteiligte sich die Bank Austria an der (bereits 1991 gesetzlich fixierten) erneuerten Ausschreibung des Verkaufs der Bundesanteile an der Creditanstalt-Bankverein (nachdem der Kauf durch ein unter der Leitung der Ersten Allgemeinen (EA) Generali und der Ersten Österreichischen Spar-Casse stehendes Konsortium nicht zustande gekommen war) und erwarb diese als Höchstbieter mit Vertrag vom 12. Jänner 1997 um 17,16 Milliarden Schilling, löste damit allerdings innerhalb der Koalitionsregierung eine politische Krise aus, die nur dadurch entschärft werden konnte, dass sich die Bank Austria verpflichtete, fünf Jahre lang keine vollständige Fusion zu vollziehen.
Am 19. März 1997 wurde die Mehrheit an der GiroCredit (56%) um 8,2 Milliarden Schilling an die Erste österreichische Spar-Casse verkauft. Mit Beschluss vom 27. September 2000 (in Kraft getreten per 8. Dezember 2000) erfolgte die Vereinigung mit der in München ansässigen "Bayerischen Hypo-Vereinsbank (BHV)" (Aktientausch). Der Firmenname Bank Austria blieb erhalten, außerdem wurde die alleinige Zuständigkeit der Bank Austria für den Osten Europas vereinbart.
Am 12. Juli 2002 erfolgte nach Ablauf der Verbotsfrist von fünf Jahren die Realisierung der Fusion mit der Creditanstalt (CA) unter dem nunmehrigen Namen "Bank Austria - Creditanstalt". 2003 trat Karl Samstag an die Stelle von Generaldirektor Gerhard Randa, der als Vorstandsmitglied in die Hypovereinsbank wechselte. 2003 ging die Bank Austria–Creditanstalt wieder an die Wiener Börse und konnte den Ausgabekurs der Aktie nach einiger Zeit festigen. Eine Straffung der Organisation wurde 2004 durch Ausgliederungen und eine verstärkte Beratungstätigkeit in den 2004 bestehenden Filialen in die Wege geleitet.
2005 ging die Bank in das Mehrheitseigentum der Unicredit deren Zentrale sich in Mailand befindet über. Das Osteuropa-Geschäft wurde in Wien konzentriert und verstärkt. Ab 2015 kam es zu einer starken Reduzierung des Filialnetzes in Österreich und schließlich zur Abgabe des Ostgeschäfts an die Konzernmutter welche im September 2016 abgeschlossen war.[1]
Generaldirektoren:
- Josef Neubauer (1955-1969)
- Karl Mantler (1969-1977)
- Karl Vak (1977-1990)
- Alfons René Haiden (1990-1995; bis 1991 Zentralsparkasse)
- Gerhard Randa (1995-2003)
- Karl Samstag (2003-2004)
- Erich Hampel (2004-2008)
- Willibald Cernko (2009-2016)
- Robert Zadrazil (ab März 2016)
Literatur
- Bank Austria: Geschäftsberichte
- Bank-Info: Wirtschaftsinformationen der Bank Austria 4 (1994) (Lassallestraße)
- Walter Fremuth [u.a.]: Öffentliche Wirtschaft und Gemeinwirtschaft in Österreich. Grundlagen - Entwicklungen - Dimensionen. Handbuch. Wien: Manz 1992, S. 292 ff.
- Klaus Grubelnik: Die rote Krake. Eine Bank erobert Österreich. Wien 1998
- Topographische Sammlung Wiener Stadt- und Landesarchiv
- Zentrum Praterstern [Festschrift zur Eröffnung; 1994]
Einzelnachweise
- ↑ APA-Meldung vom 30.9.2016.