Vordere Zollamtsstraße
48° 12' 30.56" N, 16° 23' 3.35" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vordere Zollamtsstraße (3.), benannt (1862) nach dem 1840-1844 von Paul Sprenger errichteten Zolloberamtsgebäude (Hauptzollamt), vor dem sie verläuft (vergleiche: Hintere Zollamtsstraße).
Verkürzung (9. Oktober 1986 Gemeinderatsausschuss für Kultur) durch die Umbenennung des Teilstücks zwischen Großer Ungarbrücke und Landstraßer Hauptstraße in Am Stadtpark.
Die für die Stadtbahn, heute U-Bahn, in Tieflage errichtete Zollamtsbrücke und der auf Straßenniveau darüber liegende Zollamtssteg verbinden die Vordere Zollamtsstraße mit der Schallautzerstraße an der Hinterseite des Regierungsgebäudes, des ehemaligen k.u.k. Kriegsministeriums.
Gebäude
- Nummer 1 (Radetzkystraße 2): Bundesamtsgebäude Radetzkystraße (ursprünglich stand hier das Postfrachtenamt)
- Nummer 3-7: Finanzlandesdirektionsgebäude
- (auf Nummer 5 befand sich das Zentraltax- und Gebührenbemessungsamt [erbaut 1898-1901]
- Nummer 5: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 7: die Dikasterialgebäudedirektion [erbaut 1898-1901])
- Nummer 9: Gebäude der ehemaligen Marinesektion des Kriegsministeriums
- Nummer 11: Stadtpark-Hof, erbaut 1907/1908 nach Plänen von Arthur Baron für sich selbst (kubischer Baukörper mit vertikaler Gliederung, aufwendig gestaltete Vestibüle, Stiegenhausfenster mit Glasmalereien). Hier wohnte Alban Berg
- Nummer 13: ehemaliges Bürgertheater (1905-1959); Zentralsparkasse, Gebäude (ehemals Hauptanstalt)
- Nummer 15 (Landstraßer Hauptstraße 1): Wiener Bürger-Hof
- Ehemalige Nummer 17 (heute Am Stadtpark): ehemals Großmarkthalle (1864-1972), heute Hotel Hilton
- Nummer 19: hier lebte und starb Carl Hornbostel
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Landstraße
- ab 1874: Pfarre Weißgärber
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 141
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S.135
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 179 ff.
- Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 56 (Nummer 11)