Großmarkthalle

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Die Großmarkthalle (1965)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1864
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1972
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Central Markthalle
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28524
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Markt
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 9.02.2023 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Grossmarkthalle.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Großmarkthalle (1965)
  • 3., Vordere Zollamtsstraße 17

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48° 12' 20.01" N, 16° 23' 1.91" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Großmarkthalle als "Central Markthalle" am Stadtplan von 1887

Großmarkthalle (3., Vordere Zollamtsstraße 17).

An dieser Stelle (heute Hotel Hilton) baute die Stadt Wien unter Bürgermeister Andreas Zelinka nach Plänen des Stadtbauamts 1864/1865 eine Zentralmarkthalle (Alte Großmarkthalle; Umbauten 1896/1897, Kühlanlage 1900, deren Erneuerung samt einigen Zubauten 1924-1935; Abbruch 1972). Das Leitmotiv, wonach alle landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten der Monarchie ihre Waren per Bahn einsenden und kommissionell verkaufen konnten, klang überzeugend. In der Praxis ließen jedoch zu große Steuerbelastungen (Verzehrsteuer) und ein unzulänglicher Bahntransport, der die Waren häufig verdorben ankommen ließ, das Marktleben nicht gedeihen. Schon 1866 stand die Halle zum Teil leer. Da sie ihren Zweck in dieser Form nicht erfüllte, gestaltete man sie 1868 zu einer Großmarkthalle für Fleisch um und verlegte auch den bis dahin auf dem Viehmarkt in St. Marx zugelassenen Großhandel mit Fleischwaren hierher.

Großmarkthalle: Blick auf die Markthallen, im Vordergrund die Ungarbrücke mit Blick auf die Gleise der Verbindungsbahn und Stadtbahn

Durch den Bau der Verbindungsbahn (1857-1859) beziehungsweise der Stadtbahn (1897-1899) erfuhr das gesamte Areal eine Neugestaltung (die Tieferlegung der Gleise um fünf Meter und die Verlegung der Frachtengleise von der Stadtseite auf die Seite des 3. Bezirks entzog der Großmarkthalle den unmittelbaren Anschluss an die Verbindungsbahn). Am 10. November 1896 fasste der Gemeinderat den Beschluss, die Großmarkthalle wegen des zunehmenden Warenumschlags durch die "Neue Fleischhalle" (3, Invalidenstraße 4, erbaut 1899, abgebrochen 1982) und (spiegelbildlich zu dieser) die Viktualienhalle (3, Invalidenstraße 2, erbaut 1904-1906, Genehmigung der Marktordnung mit Gemeinderatsbeschluss von 6. März 1906; abgebrochen 1976/1977) zu erweitern. Die Fleischhalle war dem Verkauf importierter Fleischwaren gewidmet.

Großmarkthalle: Verkaufshalle für Fleisch

Parallel zur Landstraßer Brücke über den Bahnhof Hauptzollamt wurde (über den Gleisen der 1893-1899 im Zuge des Stadtbahnbaus von der bisher Hoch- nun mehr in eine Tieflage versetzte Verbindungsbahn) 1899 als Verbindung zwischen Großmarkthalle und Neuer Fleischhalle die sogenannte Brückenhalle errichtet, die als provisorische Viktualienhalle konzipiert war, später jedoch vom Großhandel mit Obst und Gemüse benützt wurde. Sie enthielt im oberen Stock auch einen Verkaufsbereich für den Einzelhandel. Die Dritte der Markthallen erhielt ebenfalls Anschluss an die Bahngleise.

Großmarkthalle: Fleischhalle, Innenansicht

Nach Fertigstellung aller drei Markthallen wurde die gesamte Anlage als "Central-Marktanlage für Groß- und Kleinhandel" bezeichnet. Die Fleischhalle wurde nach der 1972 erfolgten Übersiedlung des Fleischgroßmarktes nach St. Marx abgetragen. Am Platz der Viktualienhalle wurde 1979 der Landstraßer Markt eröffnet. Die neu errichtete Markthalle vereinigte in sich die Detailmarktbereiche der früheren Fleischhalle und der früheren Viktualienhalle. Der Markt wurde 2008 im Zuge der Errichtung des multifunktionalen Gebäudekomplexes Wien Mitte geschlossen.

Großmarkthalle: Fleischhalle, Innenansicht

Siehe auch: Markt; Magistratsabteilung 59 - Marktamt

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: Wien in alten Ansichtskarten 3/11, S. 32 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 209 ff.
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 216
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 369 f.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 241 f.
  • Anton Clauser: Ueber den Bau der neuen Markthalle am Hauptzollamts-Bhf. in Wien. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins. Band 52. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1900, S. 449 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 604 f.