Ernst Hilger
Ernst Hilger, * 28. Februar 1950 Wien, Kunsthändler, Kunstsammler, Galerist.
Biografie
Ernst Hilger wurde 1950 in Wien als Sohn der Schauspielerin und Radiomoderatorin Katharina "Kitty" Oertl-Hilger und des Rundfunk- und Fernsehjournalisten Ernst Hilger geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Welthandel in Wien begann Hilger eine Tätigkeit als Kultur- und Veranstaltungsreferent. Hilger gründete den "Folk-Club Atlantis", erstellte ein Konzept für den Jugendklub der Zentralsparkasse und baute die Studentenedition "edition etudiante" auf.
1971 war er Gründungsgesellschafter der Galerie Academia in Salzburg und 1972 der Galerie Spectrum in Wien. Ebenfalls 1971 folgte die Eröffnung der Galerie Ernst Hilger in der Dorotheergasse. Mit Paul Kruntorad gab Hilger 1974 die erste österreichische Kunstzeitung, den "Galerienspiegel", heraus und 1977 begann Hilgers Verlagstätigkeit mit der Herausgabe von grafischen Editionen. Gemeinsam mit Siemens Österreich setzte er sich zudem seit 1996 über das "Siemens_artLab" verstärkt für die Förderung junger Kunst ein.
Hilger beteiligte sich (gemeinsam mit Werner Rodlauer) 2000 an der Gründung der Internetzeitung "www.artmagazine.cc". 2003 eröffnete die zeitgenössische Galerie hilger contemporary. Hilger übernahm weiters die kuratorische Leitung des Projekts "Austrian Art Lounge" der Austrian Airlines. 2009 erfolgte die Eröffnung der HilgerBROTKunsthalle in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in der Absberggasse und die Übersiedlung des "hilger contemporary" ebenfalls in die Ankerbrotfabrik. Ernst Hilger war einer der ersten Galeristen, die sich im ehemaligen Industriegelände ansiedelten. 2013 wurden die Räumlichkeiten im 10. Bezirk mit "Hilger NEXT" erweitert.
Die Galerie Ernst Hilger in der Dorotheergasse 5 präsentierte dem Publikum Werke von Künstlern wie Erró und Mel Ramos. Außerdem werden Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Moderne ab den 1960ern und Protagonistinnen und Protagonisten der wichtigsten internationalen Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts ausgestellt – von Pablo Picasso und Jean Dubuffet, Pop-Art-Künstlern wie Andy Warhol und Keith Haring bis hin zu Meistern der Narrativen Figuration wie Jacques Monory. Ernst Hilger – über mehrere Jahre Präsident des Galerieverbandes F. E. A. G. A. und Beiratsmitglied zahlreicher Kunstmessen wie der Art Basel (1889−1993) – war der am längsten amtierende Präsident der Vereinigung der österreichischen Galerien. In dieser Funktion hatte er wesentlichen Anteil an der gegenwärtigen Interpretation der Rolle von Galerien als Partner von Museen, Sammler*innen und staatlichen Repräsentant*innen.
Der Stadt Wien schenkte Hilger 2005 eine von Alfred Hrdlicka angefertigte Büste des Komponisten Robert Schumann.
Literatur
- Ernst Hilger: Ein Galerist mit großer Mission und Unruhe. In: diepresse.com, 02.10.2017 [Stand: 04.06.2024]
- Ohne Brot gibt's Kunst. In: Wiener Zeitung, 19.03.2013 [Stand: 04.06.2024]
- Mailath: Drei "Autoritäten" der bildenden Kunst ausgezeichnet. In. Rathauskorrespondenz, 26.05.2008
- Hrdlicka-Kunstwerk an Stadt Wien übergeben. In: Rathauskorrespondenz, 09.11.2005
- Wikipedia: Ernst Hilger (Galerist) [Stand: 04.06.2024]
- Homepage der Galerie Ernst Hilger: About [Stand: 04.06.2024]
- Austria-Forum: Oliver Bentz: "Die Liebe zur Kunst muss größer sein als das Kalkül". In: Wiener Zeitung, 03.01.2009 [Stand: 04.06.2024]
Ernst Hilger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.