Zedlitzhalle (1)
Zedlitzhalle (1, Zedlitzgasse 6).
Durch den 1899 als dritte Wiener Künstlervereinigung begründeten Hagenbund wurde die 1874 eröffnete städtische Markthalle (die zuletzt den Fischmarkt aufgenommen hatte) bis 1902 zu einer Ausstellungshalle umgestaltet (die erste Ausstellung des Hagenbunds wurde im Jänner 1902 eröffnet).
Über dem Eingang befand sich ein großes polychromes Relief von Bildhauer Wilhelm Hejda. Die architektonische Gestaltung war ein Werk von Josef Urban.
Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten (die zu Exekutionen führten) wurde der Mietvertrag für die Ausstellungsräume in der Zedlitzhalle von der Gemeinde Wien am 4. Juli 1911 mit Wirkung vom 31. August 1912 gekündigt. 1919 wurde die Halle von der Gemeinde renoviert und mit 1. Mai 1920 dem Hagenbund wieder zur Verfügung gestellt.
Am 15. November 1938 wurde der "Künstlerbund Hagen" in die "Gemeinschaft bildender Künstler" übergeleitet. Die Zedlitzhalle wurde in "Wiener Kunsthalle" umbenannt. Sie wurde im Herbst 1944 durch Bomben beschädigt, jedoch wiederaufgebaut (erste Ausstellung am 25. Februar 1948).
Im Juni 1961 musste die Gemeinschaft die Zedlitzhalle verlassen.
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 152
- Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. NR 7/3, S. 179
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 370
- Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bau und Raumkunst. Wien: A. Schroll 1895-1921, 8 (1902), S. 13 ff.