Ziegeleien

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Wienerberger Ziegelei: Das Formen der Ziegel (8. August 1913).
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BildnameName des Bildes Ziegelei Wienerberg.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wienerberger Ziegelei: Das Formen der Ziegel (8. August 1913).

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Ziegeleien. In Wien gab es bis zum 19. Jahrhundert drei Arten von Baumaterial: Holz, Stein und Ziegel.

Der Ziegel (auch Backstein) wurde aus gebranntem oder an der Luft getrocknetem Lehm in unterschiedlichen Größen hergestellt und für das aufgehende Mauerwerk von Gebäuden (Mauerziegel), für Einwölbungen (Gewölbeziegel) und für das Decken von Dächern (Dachziegel) verwendet.

Den Lehm gewann man durch Abbau aus den tonreichen Geländeterrassen rund um die Stadt, die Herstellung der Ziegel erfolgte durch Brennen in eigens errichteten Ziegelöfen, angebrachte Marken (Stempel) zeigten an, aus welcher Ziegelei das Erzeugnis kam.

In der Römerzeit gab es Ziegeleien in der Gegend von Hernals (17).

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sind Ziegelöfen rund um die Stadt in großer Zahl nachweisbar (Laimgrube, Ziegelofengasse [5], Zieglergasse [7], Tongasse); sie gehörten meist Bürgern und Klöstern und wurden an Ziegelbrenner verpachtet (diese bildeten schon im Mittelalter einen eigenen Gewerbezweig).

Mauer- und Gewölbeziegel wurden den Maurern, Dachziegel den Ziegeldeckern für ihr Handwerk zur Verfügung gestellt. Die Häuser im mittelalterlichen Wien waren in der Regel aus Stein erbaut, Ziegelhäuser waren die Ausnahme und wurden als solche besonders bezeichnet; die Dächer dagegen deckte man bis ins 16. Jahrhundert trotz der Feuersgefahr meist mit hölzernen Schindeln (Feuerordnung).

Die im 16. Jahrhundert zunehmende Bautätigkeit (Stadtbefestigung, Ausbau der Hofburg, Umgestaltung und Erhöhung der Bürgerhäuser) steigerte den Bedarf an Mauerziegeln (die billiger als Stein waren) und an Dachziegeln (die wegen des verbesserten Feuerschutzes anstelle der Schindeln verwendet wurden), der Ausbau der Vorstädte nach 1683 (Türkenbelagerung) und die Anlage des Linienwalls (1704) förderten diese Entwicklung; neue Ziegeleien entstanden jenseits des Linienwalls (vergleiche Am Ziegelofen (11) und (17), Ziegelofengasse [15 und so weiter]).

Die Umstellung der Ziegelherstellung auf industrielle Fertigung im 19. Jahrhundert (Wienerberg; Alois Miesbach, Heinrich Drasche) war Voraussetzung zur Deckung des enorm gestiegenen Bedarfs beim Wachstum Wiens nach der 1857 angeordneten Schleifung der Stadtbefestigung (Ringstraßenzone).

Literatur

  • Peter Singer: Die Ziegeleien am Laaer Berg. Wien: Museumsverein Favoriten 1987 (Favoritner Museumsblätter, 9)
  • Peter Singer: Die Ziegeleien am Laaer Berg. Laaer Berg. Die Besitzer der Ziegelgründe 1: Der Ziegelofengrund und das Drasche-Schlößl in der Ried "die langen Viertel Äcker". Wien: Museumsverein Favoriten 1988 (Favoritner Museumsblätter, 11)
  • Peter Singer: Die Ziegeleien am Laaer Berg. Laaer Berg. Die Besitzer der Ziegelgründe 2: Der Ziegelofengrund im Ober-Laaer-Waldl. Wien: Museumsverein Favoriten 1990 (Favoritner Museumsblätter, 14)
  • Führer durch die Sonderausstellung Die Entwicklungswege der Mauerziegel - Die Ziegelöfen in Breitensee und Penzing. In: Penzinger Museums-Blätter Heft 33/34, (1973), S. 197 ff.