Zieglergasse
48° 12' 7.99" N, 16° 20' 42.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zieglergasse (7., Schottenfeld), benannt (1750 erstmals erwähnt, amtlich 1862) nach den hier noch am Beginn des 19. Jahrunderts anzutreffenden Ziegeleien; vorher Ziegelofengasse, auch Ziegelgasse; die Verbauung setzte 1720 ein (damals Untere Gasse); der Teil bis Apollogasse hieß bis 1840 Pfauengasse.
In der Zieglergasse hatten mehrere Seidenfabrikanten ihre Wohnhäuser (beispielsweise Nummer 8 [siehe unten], Nummer 32 [typisches Wohn- und Geschäftshaus von Seidenfabrikanten], Nummer 33 [Josef Stöger, Erzeuger französischen Modebänder], Nummer 50 [Josef Göbel]).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-57 und gerade ONr. 2-70: Pfarre Schottenfeld; Rest: Pfarre Alt-Lerchenfeld
Gebäude
- Nummer 2: Hier stand das Sterbehaus von Alfred Gerngroß.
- Nummer 8: Gedenktafel (im Hausflur des 1830 für den Seidenfabrikanten Franz Bujatti - Bujattigasse - erbauten Hauses) zur Erinnerung an die hohen Besuche in der Fabrik im Jahr 1862 (Franz Joseph I. 7. April, Kaiserin Karoline Auguste - Witwe Franz' I. - 9. April, Erzherzogin Sophie [Mutter Franz Josephs] 10. April).
- Nummer 9: Gedenktafel für Sebastian Brunner.
- Nummer 15 (Lindengasse 63): ehemals Apollosaal.
- Nummer 17 (Lindengasse 61-63): Hans-Binder-Hof.
- Nummer 18: Hier befand sich ein Lesezimmer des Arbeiterbildungsvereins.
- Nummer 22: Gold- und Silberschmiede-Museum.
- Nummer 31: Hier befand sich die Seidenbandfabrik von Friedrich Hallwachs.
- Nummer. 33: Geburtshaus von Emil Ertl (Gedenktafel).
- Nummer 49: Landesbildstelle.
- Nummer 57: ehemals "Zu den zwei goldenen Rittern" (Laurenz Barchetti).
- Nummer 59: Hier befand sich das Sterbehaus von Wilhelm Wiesberg.
- Nummer 66: Ferdinand Piatnik.
- Nummer 81:Biedermeierwohnhaus "Zum heiligen Markus" (erbaut 1823), Relief des heiligen Markus mit dem Löwen im Mittelteil.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 320 f. (Beschreibung zahlreicher Häuser)
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 63 f.
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 144
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 251 ff.