Zum Goldberg

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Zum Goldberg (1, Fleischmarkt 28, Teil, Konskriptionsnummer 685), Hausschild eines Stiftungshauses am damaligen Alten Fleischmarkt.

Die Stifterin war die Witwe Barbara Kurz, die das Haus 1473 testamentarisch der "Universität und Schule im Fürsten-Collegium" hinterließ. Wahrscheinlich befand sich hier die 1456-1461 vom Konventor Mag. Andreas Polonus geleitete Kodrei ("domus Poloni", gelegen "gegenüber St. Laurenz"). Bis 1469 stand der Kodrei Johannes Aldeholz aus Goldberg in Schlesien vor (Mag. art. 1452, Bakkalar der Medizin 1462, Dr. med. 1469); von ihm leitet sich ab 1470 der Name Goldberg ab.

Das Haus war als Burse sehr angesehen. 1555 erhielten die Jesuiten die Aufsicht über den Goldberg. 1622 stifteten sie das Haus für das vom Erzbischof von Gran, Peter Pázmány, gestiftete ungarische Priesterseminar Pazmaneum (eine bereits 1618 gegründete Höhere Bildungsschule für den ungarischen Klerus); die Kodrei Goldberg erhielt ein neues Stifungshaus, das den Jesuiten aus der Erbschaft Scholz zugefallen war (1, Johannesgasse 13; heute städtische Wohnhausanlage, 1, Johannesgasse 9-13, Ginzkeyhof; der Fassadenschmuck erinnert thematisch an die Burse und trägt die Inschrift "Hier stand das Goldbergsche Stiftungshaus, eine Burse für arme Studenten"). 1672 kam das Gebäude an das Collegio Croatico. 1676 ließ der Arzt Paul von Sorbait ( † 1691) für die Studenten eine Kapelle (St. Peter und Paul) errichten. 1902 wurde das Gebäude samt einem Nachbarhaus (Stadt 684) abgebrochen und durch einen Neubau (1, Fleischmarkt 28, Postgasse 15) ersetzt.


Literatur

  • Richard Perger: Die Universitätsgebäude und Bursen vor 1623. In: Schriftenreihe Universitätsarchiv 2 (1985), S. 93 f.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 3. Bern: Francke 1956, S. 345