Zum gelben Adler
Zum gelben Adler (1., Ecke Griechengasse 7 und Hafnersteig 6).
Das Gebäude "Zum gelben Adler" (teilweise auch "Zum goldenen Adler") an war einst ein Wirtshaus, das wegen seiner tiefen Keller berühmt gewesen ist und sich eines guten Rufs erfreute.
Das barocke Eckhaus stammte aus dem 17. Jahrhundert und erhielt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine neue Fassade. Zum Hafnersteig hin ist das Gebäude dreistöckig, zur Griechengasse zweistöckig. An der Westfassade befindet sich in einer Nische mit Muscheldekor eine Maria Immaculata Statue und darunter eine Rokokolaterne, die die Treppen zur Griechengasse hin beleuchtete.
Im Erdgeschoß befindet sich eine kreuzgradgewölbte Decke sowie ein Steintrogbrunnen mit Löwenkopfausguss und Schwengel. Im Hof ist ein gotischer Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, der sich auf den seit dem 15. Jahrhundert überlieferten bildlichen Darstellungen Wiens nachweisen lässt (beispielsweise im Babenbergerstammbaum).
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 54
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 76
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 486 ff.
- Alfred Sitte: Streittürme, in: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 41. Wien: Gerold 1908, S. 11 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 310