Heinz Nittel
- Abgeordneter zum Nationalrat (31.03.1970 bis 28.09.1976)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (06.06.1969 bis 31.03.1970)
- Landesparteisekretär der SPÖ Wien (1969 bis 1976)
- Stadtrat ohne Geschäftsbereich (30.08.1976 bis 28.09.1976)
- Amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz (28.09.1976 bis 27.02.1979)
- Amtsführender Stadtrat für Straße, Verkehr und Engerie (27.02.1979 bis 01.05.1981)
- Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft
- Verbandsobmann der Sozialistischen Jugend (1954 bis 1964)
- Bezirkssekretär der SPÖ Floridsdorf (1965 bis 1969)
- Mitglied der Sozialistischen Jugend (1945)
- Vater Quirinus Nittel
Heinz Nittel, * 29. Oktober 1930 Klagenfurt, † 1. Mai 1981 (Attentat), Politiker.
Biografie
Nittel wuchs, da sein Vater Quirinus Nittel, ein Gärtner, im Jahr seiner Geburt starb, bei Pflegeeltern in Wien auf und wurde bereits während der Gymnasialzeit Sekretär des Verbands der Österreichischen Volksbüchereien. Er studierte Jus, Staatswissenschaften und Welthandel, jedoch ohne Abschluss. 1951 wurde Nittel Verbandssekretär der Sozialistischen Studenten und 1952 Sekretär der Sozialistischen Jugend (SJ). 1954 bis 1964 war er Verbandsobmann der Organisation und 1957 bis 1963 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale.
1963/1964 legte er alle Funktionen in der Sozialistischen Jugend zurück, wurde 1963 hauptamtlicher Mitarbeiter der SPÖ, war 1965 bis 1969 SPÖ-Bezirkssekretär von Floridsdorf und wurde 1969 Wiener Landesparteisekretär. Von 1969 bis 1970 gehörte Nittel dem Wiener Gemeinderat an, von 1970 bis 1976 war er als Abgeordneter zum Nationalrat tätig. Im Zuge der Umbildung der Stadtregierung im September 1976 wurde er unter Bürgermeister Leopold Gratz amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz und ab Februar 1979 für Straße, Verkehr und Energie. Zudem war Nittel Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft und 1980/1981 Mitbegründer des Jewish Welcome Service Vienna.
Nittel wurde am 1. Mai 1981, als er gerade zum Maiaufmarsch fahren wollte, vor seinem Reihenhaus in Wien 13., Bossigasse, Ecke Nothartgasse, von einem palästinensischen Terroristen erschossen.
Neben seiner Ernennung zum Bürger der Stadt Wien posthum wurde er mit einer Gedenktafel am Rathaus (unter dem Rathausturm) geehrt. Außerdem erinnern der Heinz-Nittel-Hof in Wien-Floridsdorf sowie der Heinz-Nittel-Weg in Wien Hietzing an den Politiker. Der Weg über den Roten Berg befindet sich unmittelbar neben Nittels letzter Wohnung.
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Franz Polly / Leopold Wiesinger: Neues Leben blühte aus den Ruinen! 40 Jahre SPÖ-Floridsdorf 1945 - 1985. Wien: Verlag der SPÖ-Wien 1986
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 371
- Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 498
- Heinz Nittel: Kampf und Aufstieg. Die Geschichte der sozialistischen Jugendbewegung. Wien: Sozialistische Jugend Österreichs 1964
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 6/1981, S. 205
- Arbeiter-Zeitung, 02.05.1981, 20.03.1982
- Profil, 12.01.1981, 11.05.1981
- Rathauskorrespondenz, 27.08.1976, 28.09.1980, 03.05.1982, 30.04.2001, 09.09.2014
- Werner Sabitzer: Tod vor dem Mai-Aufmarsch. In: Öffentliche Sicherheit 5-6 (2011), S. 19-20 [Stand: 09.12.2016]
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Nittel, Heinz [Sign.: TP-036268]