Sibylla Blei

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Sibylla Blei, 1923. Foto: Trude Fleischmann
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Blei, Sibylla
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Blei, Maria Eva Sibylla; Blei, Billy; Bley, Sibylle; Lieben, Sibylla
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44330
GNDGemeindsame Normdatei 118926322
Wikidata Q59653145
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. März 1897
GeburtsortOrt der Geburt Zürich
SterbedatumSterbedatum 14. März 1962
SterbeortSterbeort Costa da Caparica, Portugal
BerufBeruf Schauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Schauspielerin
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 2.02.2023 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Sibylla Blei 1923.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Sibylla Blei, 1923. Foto: Trude Fleischmann
  • 21., An der oberen Alten Donau 192 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Sibylla Blei vor ihrem Badehaus, 1927

Sibylla Blei, * 22. März 1897 Zürich, † 14. März 1962 Costa da Caparica (Portugal), Schauspielerin, Unternehmerin.

Biografie

Sibylla (Billy) Blei war die Tochter des Schriftstellers Franz Blei und seiner Frau Maria Franziska (geb. Lehmann), einer Zahnärztin. Sie kam in Zürich zur Welt, wo sich die Eltern während ihrer Universitätsstudien kennen gelernt hatten. Von Herbst 1898 bis Sommer 1900 lebte die dreiköpfige Familie in den USA, besonders in Philadelphia, danach in München, wo Sibylla Blei ihre ersten Schuljahre verbrachte. Dort wurde auch ihr Bruder Peter Maria Blei (1905–1959) geboren. Von 1908 bis 1912 besuchte Sibylla Blei die reformpädagogische Freie Schulgemeinde Wickersdorf, deren Lehrer und späterer Direktor Martin Luserke (1880–1968) großen Wert auf darstellende Kunstformen legte und Bleis schauspielerisches Talent förderte. Während des Ersten Weltkriegs kam ihre Schauspielkarriere in Gang, sie gehörte Ensembles von Max Reinhardt in Berlin und Wien an, war 1918 mit einem Fronttheater unterwegs und spielte in einigen Propagandafilmen des Kriegspressequartiers mit. Ab 1917 war Wien Sibylla Bleis Lebensmittelpunkt. Sie lernte den wohlhabenden jüdischen Bankier Ernst von Lieben (1875–1970) kennen und heiratete ihn 1926. Die Ehe wurde zwar bereits 1929 geschieden, zwischen den beiden blieb aber ein freundschaftliches Verhältnis bestehen, was für Blei eine monatliche "Apanage" bis ins Kriegsjahr 1941 mit sich brachte. Bleis Schauspiel- und Modelkarriere versandete aus unbekannten Gründen im Lauf der 1920er-Jahren.

Blei bewegte sich in Wiener Künstlerkreisen, war mit Hermann Broch, Ea von Allesch und Robert Musil befreundet und pflegte freundschaftlichen Kontakt zu den Malern Karl Fränkel, Alfred Gerstenbrand, Stefan Hlawa und Stephan Mautner (1877–1944), die sie in ihrem Haus An der oberen Alten Donau 192 empfing.

Mitte 1932 ging Blei gemeinsam mit ihrem Vater ins freiwillige Exil nach Mallorca, das vorerst weit weg von politischen Unruhen und nationalsozialistischen Drohgebärden lag. 1936 kehrte sie, durch den Spanischen Bürgerkrieg veranlasst, nach Wien zurück, um die Stadt schließlich im Oktober 1937 endgültig zu verlassen. Sie folgte ihrer Lebensgefährtin Sarita Halpern, die sich unterdessen in Costa da Caparica, einem Badeort südlich von Lissabon, niedergelassen hatte. Blei nannte diesen Küstenabschnitt 1941 in einem Brief an Hermann Broch den "Ausgangskanal aller europäischen Emigration". Blei und Halpern blieben dort und betrieben ein Geschäft für Kosmetikartikel unter der Marke "Sibylla Lieben". Sibylla Blei starb in Costa da Caparica am 14. März 1962.

Quellen

Literatur

Link