Matthias Franz Perth

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Perth, Matthias Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7128
GNDGemeindsame Normdatei 11859284X
Wikidata Q28819681
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Februar 1788
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 17. Februar 1856
SterbeortSterbeort Baden bei Wien
BerufBeruf Beamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 13.07.2023 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 1., Schulerstraße 6 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große Goldene Civil-Verdienest-Medaille mit dem Bande (Verleihung: 1849)






Matthias Franz Perth, * 1.(?) Februar 1788 Wien, † 17. Februar 1856 Baden bei Wien, Beamter.


Biografie

Matthias Franz Perth kam als Sohn von Mathias Bernd, Leibkutscher bei Kardinal Christoph Anton Migazzi, und dessen Ehefrau Maria Anna, geborene Raitmayerin, auf die Welt. Für seinen in zweiter Ehe verheirateten Vater war er das 14. Kind. Keines seiner in Summe 15 Geschwister sollte das Erwachsenenalter erreichen. Im Taufbuch der Pfarre St. Stephan ist die Taufe von "Mathias" am 2. Februar 1788 vermerkt; sein Geburtsdatum ist nicht erwähnt, vermutlich kam er am Tag davor zur Welt. Sein Vater, der zum Zeitpunkt der Geburt bereits 66 Jahre alt war, starb, als Matthias Franz Perth – diese Schreibweise seines Namens sollte er später in seinen Tagebüchern verwenden – sieben Jahre alt war. Seine Mutter, zu der er zeitlebens ein enges Verhältnis hatte und die er auch finanziell unterstützte, verstarb 1817.

Matthias Perth besuchte zunächst die Normalschule in der Annagasse und von 1799/1800 bis 1803 das "Gymnasium bei St. Anna". Anschließend war er von 1804 bis 1806 als Student der Philosophie an der Universität Wien inskribiert. Ab 1807 schlug er eine Beamtenlaufbahn ein und arbeitete sich im Laufe seiner Karriere vom unbezahlten Praktikanten bis zum "k. k. Obersthoflandjägermeisteramts-Secretair" hinauf. Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasste er nicht nur die heute so bedeutenden Tagebücher, sondern auch Gedichte, Reime und Gelegenheitsstücke für die im Biedermeier zahlreichen Haustheater, bei denen er mitunter auch als Schauspieler auftrat. Im Dezember 1848 wurde er – auf sein Ansuchen hin – in den Ruhestand versetzt. Nach seiner Pensionierung zog er sich nach Baden bei Wien zurück, wo er 1856 starb.

Im letzten Schuljahr am Gymnasium, im Alter von 15 Jahren, begann Matthias Perth, angeregt durch seinen Professor Anton Joseph Stein, mit seinen täglichen Tagebuchaufzeichnungen. Der erste Eintrag datiert vom 1. Juni 1803, der letzte vom 6. Februar 1856. Damit umfassen seine Tagebücher, insgesamt 58 Bände, eine Zeitspanne von 53 Jahren. Sie bilden ein einzigartiges Zeitdokument. Perth wird durch seine penibel geführten Aufzeichnungen zum Chronisten; auf tausenden Seiten schilderte er private Angelegenheiten ebenso wie politische Geschehnisse und kulturelle Ereignisse. Zahlreiche Zeitungsausschnitte, Erlässe, Kundmachungen, Programmzettel, Visitenkarten, Lotterielose, Partezettel und dergleichen sind in die Tagebuchbände eingebunden. Für die Bände 1 bis 23 legte Perth einen alphabetisch geordneten Personen- und Sachregisterband an. Die restlichen Bände sind durch einen jeweils am Ende beigebundenes Register erschlossen.

Seit 1978 bilden die Tagebücher gemeinsam mit anderen Lebensdokumenten den Teilnachlass Matthias F. Perth in der Wienbibliothek im Rathaus.


Quellen

Literatur

  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993, S. 135
  • Franz Patzer: Wiener Kongreßtagebuch 1814/1815. Wie der Rechnungsbeamte Matthias Franz Perth den Wiener Kongreß erlebte. In: Wiener Schriften 50 (1981)
  • Franz Patzer: Die Tagebücher des Matthias Franz Perth. In: Wiener Schriften 43 (1979), S. 11–29


Matthias Franz Perth im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.