Hilde Güden

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Hilde Güden, um 1950
Daten zur Person
Veranstaltungsplakat mit Nennung von Hilde Güden als Mitwirkende 1962


Hilde Güden, * 15. September 1917 Wien, † 17. September 1988 Klosterneuburg (Niederösterreich), Opernsängerin (Koloratursopran).

Biografie

Hilde Güden wurde als Hulda Geiringer in Wien geboren, wo sie auch ihre grundlegende Gesangsausbildung durch den bekannten Pädagogen Otto Iro und Piano-Unterricht bei Maria Wetzelsberger erhielt. Schon 1937 debütierte sie noch unter dem Künstlernamen Hulda Gerin an der Wiener Volksoper in der Operette "Herzen im Schnee" von Ralph Benatzky.

Ein fixes Bühnenengagement begann sie 1939 am Opernhaus von Zürich. Von dort wurde sie 1941 von Clemens Krauss an die Münchener Staatsoper verpflichtet. Nachdem ihre jüdische Herkunft bekannt wurde, wollte sie in Wien gerichtlich klären lassen, dass ihr bereits 1917 verstorbener leiblicher Vater nicht jüdischer Herkunft gewesen sei, anders als ihr "offizieller" Vater. Das Verfahren kam zu keinem Ende, da ihr im Sommer 1943 seitens der Nationalsozialisten Spionage vorgeworfen wurde und die Künstlerin nach Italien floh. Von 1942 bis 1945 lebte sie in Florenz, war zeitweilig Ensemblemitglied der Oper in Rom und sang gelegentlich als Gast in mehreren Opernhäusern Italiens. In dieser Zeit arbeitete sie auch weiterhin an ihrer Stimmbildung, wodurch sie ihren lyrischen Sopran mit dem italienischen Belcanto verbinden konnte.

In Österreich wurde Hilde Güden durch ihre erfolgreiche Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen 1946 und 1947 wieder bekannt. Sie wurde 1947 ständiges Mitglied der Wiener Staatsoper und stieg dort zu einer der wesentlichsten Sängerinnen auf. 1951 debütierte sie an der Metropolitan Opera in New York und war dort bis 1965 festes Ensemble-Mitglied. In dieser Zeit gab sie dort 102 Vorstellungen von 13 Partien in neun Spielzeiten. Internationale Gastspiele brachten sie in die wichtigsten Opernhäuser der Welt, darunter die Mailänder Scala, die Covent Garden Oper in London oder die Pariser Oper. Bei den Festspielen von Edinburgh, in Venedig und beim "Maggio musicale" in Florenz trat sie ebenfalls auf. 1960 verkörperte sie die "Sophie" in Richard Strauss' "Der Rosenkavalier" bei der Eröffnung des Salzburger Großen Festspielhauses.

Über zwei Jahrzehnte zählte Hilde Güden zu den bedeutendsten Sängerinnen ihres Faches. Ihr Repertoire umfasste Stücke von Mozart bis Richard Strauss. Außerdem war sie Mitglied des "Wiener Mozart Ensembles". Zahlreiche Schallplatteneinspielungen unter den wichtigsten Dirigenten der Zeit dokumentieren noch heute ihre Kunst. Ab den 1960er Jahren galt Hilde Güden auch als bedeutende Interpretin im Konzertsaal und war gesuchte Sängerin für Werke des 20. Jahrhunderts. So wirkte sie bei Strawinsky-Erstaufführungen in den USA ebenso mit wie bei Premieren von Werken Boris Blachers oder Benjamin Brittens bei den Salzburger Festspielen. Zudem wirkte sie bei zahlreichen Tonaufnahmen auf Schallplatten mit und war neben ihrer Bühnenkarriere auch gefragte Gesangslehrerin bei Meisterkursen im In- und Ausland.

In den 1970er Jahren zog sich Hilde Güden langsam von der Opernbühne zurück. Nach einer schweren Erkrankung lebte sie zurückgezogen in Klosterneuburg.



Quellen

Literatur

  • K. J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 2: Davislim - Hiolski. Bern und München: K. G. Saur 1997
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 217


Hilde Güden im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks