Österreichisches Schwarzes Kreuz
48° 12' 32.34" N, 16° 22' 29.90" E zur Karte im Wien Kulturgut
Österreichisches Schwarzes Kreuz (1., Wollzeile 9).
Die Kriegsgräberfürsorge (mit der das Österreichische Schwarze Kreuz befasst ist) umfasst im Wesentlichen die Sorge um die Auffindung, Instandhaltung und Pflege der Gräber und Friedhöfe der in Kriegen Gefallenen. Mit der Aufstellung einer eigenen Kriegsgräberabteilung durch das k. u. k. Militärkommando Krakau und das k. u. k. Kriegsministerium im November 1915 begann erstmals die planmäßige Erfassung der Gefallenen, die Feststellung ihrer Identität und die Bestattung in eigenen Gräberanlagen.
1916 wurde die "Aktion zum Schutze und zur Pflege der Kriegsgräber" geschaffen, deren Tätigkeit sich bis 1918 auf das damalige Staatsgebiet erstreckte. Im Friedensvertrag von St. Germain (1919) wurde Österreich zur Pflege der Gräber auf seinem Territorium ruhenden Kriegstoten verpflichtet. Im Sommer 1919 gründete der damalige Staatssekretär Dr. Erwin Waihs unter anderem das "Schwarze Kreuz"; den Ehrenschutz übernahm Staatspräsident Karl Seitz. Während dem Schwarzen Kreuz in Wien sämtliche Aufgaben zufielen, die sich auf die Betreuung der eigenen Soldatengräber im Ausland erstreckten, bildeten sich in den Bundesländern selbständige Landesvereine, die sich allerdings bis 1938 der Zentrale in Wien anschlossen.
1938 wurde das Schwarze Kreuz aufgelöst; an seine Stelle trat der "Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge" (bis 1945). 1946 wurde durch Waihs das Schwarze Kreuz mit den Österreichischen Schwarzen Kreuz-Landesgeschäftsstellen (Zentrale Wien) wieder begründet. Ab Juni 1947 erschien jährlich ein Mitteilungs-Blatt (ab 1968 zweimal und seit 1984 dreimal im Jahr).
Literatur
- Kriegsgräberfürsorge. Dokumentation. Hg. vom Österreichischen Schwarzen Kreuz. 1987
- Thomas Reichl: Das Kriegsgräberwesen Österreich-Ungarns im Weltkrieg und die Obsorge in der Republik Österreich. Dissertation, Universität Wien. Wien 2007