Achim Freyer

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Achim Freyer bei der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2015
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Freyer, Achim
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37371
GNDGemeindsame Normdatei 118693298
Wikidata Q340384
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. März 1934
GeburtsortOrt der Geburt Berlin 4005728-8
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Regisseur, Bühnenbildner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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BildnameName des Bildes AchimFreyer.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Achim Freyer bei der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2015

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Bayerischer Theaterpreis (Verleihung: 2000)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber (Verleihung: 28. Mai 2005, Übernahme: 19. Oktober 2005)


Achim Freyer, * 30. März 1934 Berlin, Regisseur, Bühnenbildner.

Biografie

Achim Freyer besuchte von 1951 bis 1955 die Fachschule für Grafik, Druck und Werbung in (Ost-)Berlin und war 1955/1956 Meisterschüler für Bühnenbild bei Bertolt Brecht und Karl von Appen. Ab 1956 arbeitete er als freier Maler. Erstmals als Bühnen- und Kostümbildner, etwa für Ruth Berghaus, wirkte er 1959.

Im Jahr 1972 floh er bei einem Italien-Gastspiel aus der DDR, seine Frau Ilona und die beiden Töchter folgten ihm. Achim Freyer fand in der Bundesrepublik Deutschland schnell Anschluss an die Theaterszene. Er arbeitete unter anderen mit den Regisseuren Hans Neugebauer und Christoph von Dohnányi zusammen, ab 1975 mit Claus Peymann, mit dem er in Stuttgart 1977 beide Teile von Goethes "Faust" oder 1978 Thomas Bernhards "Immanuel Kant" inszenierte. In den Jahren 1976 bis 1999 war er Professor für Bühnenbild an der Berliner Hochschule der Künste.

Claus Peymann, ab 1986 Burgtheaterdirektor, holte Freyer für mehrere Produktionen nach Wien, besonders Freyers "Woyzeck" (1987) mit Martin Schwab in der Titelrolle wurde zu einer legendären Inszenierung. Im selben Jahr erhielt Freyer eine Auszeichnung der Stadt Wien, die Josef-Kainz-Medaille. Ihr folgte 2005 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien sowie 2015 der Johann-Nestroy-Theaterpreis für das Lebenswerk. 2022 inszenierte Freyer bei den "Raimundspielen" im niederösterreichischen Gutenstein das Stück "Die gefesselte Phantasie".

Achim Freyer entwickelte früh eine völlig eigenständige Theatersprache, die er etwa mit dem 1988 von ihm gegründeten Freyer-Ensemble umsetzte. Freyer, der neben seiner Theaterarbeit stets auch als bildender Künstler tätig war (u. a. war er zweimal Teilnehmer an der documenta), hat einen Zugang zur Gestaltung von Theaterräumen, der zwar Anleihen an das epische Theater nimmt, aber zuvorderst vom Malerischen und Bildnerischen ausgeht. Freyers Theaterarbeit setzt Bild und Raum in eins.

Wiener Inszenierungen

  • Ovid: Metamorphosen (Regie, Bühne, Kostüme; Titel: Metamorphosen des Ovid oder Die Bewegung von den Rändern zur Mitte und umgekehrt). Burgtheater 1987
  • Georg Büchner: Woyzeck (Regie, Bühne, Kostüme). Burgtheater 1989
  • Euripides: Phaëton (Regie, Bühne, Kostüme). Burgtheater 1991
  • Christoph Willibald Gluck: Alceste (Regie). Wiener Festwochen 1993
  • Henrik Ibsen: Peer Gynt (Bühne; Regie: Claus Peymann). Burgtheater 1994
  • Carlo Goldoni: Der Diener zweyer Herren (Textfassung, Regie, Bühne, Kostüme). Burgtheater 1997
  • Peter Handke: Zurüstungen für die Unsterblichkeit (Bühne, Regie: Claus Peymann). Burgtheater 1997
  • Gioacchino Rossini: La Cenerentola (Regie). Volksoper 1997
  • Claudio Monteverdi: L'Orfeo (Regie, Bühne). Wiener Festwochen 1998
  • Franz-Xaver Kroetz: Die Eingeborene (Regie, Bühne). Akademietheater 1999
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte (Regie, Bühne). Theater an der Wien 2008
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni (Regie, Bühne, Kostüme). Volksoper 2015
  • Salvatore Sciarrino: Die tödliche Blume (Regie, Bühne, Kostüme). Wiener Festwochen 2015
  • Thomas Bernhard: Der deutsche Mittagstisch (Bühne; Regie: Claus Peymann). Theater in der Josefstadt 2020
  • Eugène Ionesco: Der König stirbt (Bühne; Regie: Claus Peymann). Theater in der Josefstadt / Kammerspiele 2021

Literatur

  • Sven Neumann [Hg.]: Freyer Theater. 3 Bde. Berlin: Akademie der Künste / Alexander Verlag 2007
  • Michaela Brinkmeier: Die Bühnenwelt des Achim Freyer. Ansatz und Umfeld seines Theaters der Langsamkeit. Frankfurt/M. u. a.: Lang 1997
  • Peter Simhandl [Hg.]: Achim Freyer. Frankfurt/M.: Fischer 1991

Weblinks