Adi Hirschal
Adolf „Adi“ Hirschal, *17. November 1948 Innsbruck, Sänger, Schauspieler, Entertainer, Intendant.
Biografie
Der Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Produzent Adi Hirschal wuchs in Linz auf und begann seine musikalische Karriere bei den Wiener Sängerknaben. Es folgten eine Ausbildung am Max Reinhardt Seminar und einige Semester Jus und Theaterwissenschaft. Nach dem Diplom am Max Reinhardt Seminar spielte er am Burgtheater von 1974 bis 1977 unter der Regie von Giorgio Strehler, Otto Schenk, Leopold Lindtberg, Michael Kehlmannund Axel Corti. Danach verbrachte er fünf Jahre mit Projekten, Texten und Musik "auf den Straßen Europas", fing an der Landesbühne Memmingen wieder mit dem Theater an und kam drei Jahre später nach Wien. Hier und in Deutschland spielte er eine Reihe von Fernsehrollen und wurde durch "Kaisermühlen Blues", "Kommissar Rex" und "Der Bockerer III" auch im Fernsehen populär. Auf der Bühne kennt er keinen Unterschied zwischen "U" und "E", verbindet "Seriöses" am liebsten über die Musik mit dem Heiteren, macht seine eigenen Programme und Konzerte, literarischen Projekte und Wienerlieder.
Gemeinsam mit dem aus dem "Kaisermühlen Blues" bekannten Schauspieler Wolfgang Böck (Die-Kaisermühlen-Blues-Brothers) produzierte Adi Hirschal mehrere CDs. Auf der CD "Strizzilieder" präsentierten sie alte, fast vergessene Lieder des Wiener Vorstadtmilieus, verpassten geläufigen Wienerliedern andere Arrangements und hauchten ihnen damit neues Leben ein. In unnachahmlicher Weise wurden auch Lieder von Roland Neuwirth und Karl Hodina interpretiert. Im gleichen Stil folgte "Oide Hawara", (Strizzilieder, Vol. II) und „Schwoazze Luft“.
1997 startete Adi Hirschal im Wiener Metropol gemeinsam mit dem Pianisten Dieter Kolbeck das Band-Projekt "Die brennenden Herzen". Dabei ging es ihm um die Entwicklung eines Klangkörpers, der einerseits in der Lage war, Wienerlieder traditionell-authentisch wiederzugeben, andererseits diese Traditionen kreativ weiterzuentwickeln und auch eigene Songs zu komponieren. Ihr erstes Programm hieß "Liada, Gstanzln, Gassenhauer". 1998 hatten sie großen Erfolg mit der François-Villon-Revue "Hoat und zoat" im Rabenhof.
Darüber hinaus trat Adi Hirschal mit einer Reihe von Lesungsprogrammen auf, die von Susanne Wolf zusammengestellt wurden und sich thematisch mit Wien bzw. Österreich beschäftigten, darunter "Im Schatten der Burenwurst" von H. C. Artmann.
Adi Hirschal war auch für die Initiative "Freie Fahrt für Obdachlose" tätig. 1999 wurden die gesammelten Unterschriften Stadträtin Brigitte Ederer überreicht, und im März 2000 übergab man eine Petition an Bürgermeister Michael Häupl.
Von 2003 bis 2008 war Hirschal Intendant des Haager Theatersommers, wo er unter anderem Peter Shaffers "Amadeus" und Oscar Wildes "Das Gespenst von Canterville" herausbrachte. Im Jahre 2004 gründete er das Wiener Lustspielhaus im Theaterzelt Am Hof, das alljährlich in den Sommermonaten Juli und August eine szenische Produktion und verschiedene Lesungen und Konzerte bietet. Seit 2012 ist Hirschal Intendant des Kultursommers Laxenburg. Adi Hirschal lebt in Purbach am Neusiedlersee.