Otto Schenk

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schenk, Otto
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammerschauspieler
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37436
GNDGemeindsame Normdatei 119276690
Wikidata Q88247
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Juni 1930
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Schauspieler, Regisseur
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Ehrenmitglieder der Staatsoper, Theater, Schauspieler, Oper, Volkstheater (Institution), Theater am Parkring, Theater in der Josefstadt (Institution), Staatsoper, ORF, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Kabarett, Simpl, Fernsehen, Wiener Eislauf-Verein
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 18.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Theaters in der Josefstadt (1988 bis 1997)

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 6. Dezember 1976)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 24. April 1997)
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 9. November 1974)
  • Johann Nestroy Ring der Stadt Wien (Verleihung: 25. November 1991, Übernahme: 22. April 1992)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1995)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 11. Dezember 1980, Übernahme: 13. Jänner 1981)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1994)
  • Nestroy Theaterpreis (Verleihung: 2000)
  • Undine Award – Lebenswerk eines Nachwuchsförderers (Verleihung: 2005)
  • Anton Seidl Award (Verleihung: 2009)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 31. Mai 2010, Übernahme: 10. Juni 2010)


Otto Schenk, * 12. Juni 1930 Wien, Schauspieler, Regisseur.

Biografie

Otto Schenk kam 1930 in Wien als Sohn katholischer Eltern zur Welt. Otto Schenks Vater, ein Notar und nach 1949 auch Präsident des Österreichischen Eislaufverbandes, verlor nach dem sogenannten "Anschluss" seine Stellung, weil seine Eltern getaufte Juden waren. Eine weitere Verfolgung unterblieb indessen, weil er durch die Ehe mit einer – so die Begrifflichkeiten der Nürnberger Gesetze – "Arierin" (Otto Schenks Mutter stammte aus Triest) geschützt war. Aus dem "Jungvolk", dem Schenk vorübergehend beitreten musste, wurde er später als "Mischling" wieder ausgeschlossen. Nach der Matura studierte er bis zur ersten Staatsprüfung Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wien.

Nach seiner Ausbildung am Max Reinhardt Seminar begann Schenk 1952 seine Theaterkarriere am Wiener Volkstheater. Bereits ein Jahr später machte er an Wiener Kellertheatern sowie dem "Theater am Parkring" als Schauspieler und Regisseur auf sich aufmerksam. 1955 wurde Schenk an das "Theater in der Josefstadt" verpflichtet. Hier gelang dem Regietalent 1960 mit der Inszenierung von Eugene O'Neills "O Wildnis" der Durchbruch. Auch die Inszenierungen von Alexander Ostrowskis "Der Wald" (1961), Jean Anouilhs "Léocadia" (1963) und Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline" (1964) sind Theatergeschichte.

Sein Debüt als Opernregisseur gab Otto Schenk 1957 am Salzburger Landestheater mit der "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart. Der internationale Durchbruch als Opernregisseur gelang Schenk 1962 mit der Inszenierung von Alban Bergs "Lulu" an der Wiener Staatsoper, an der er seit 1966 als ständiger Regisseur und zeitweiliger Oberspielleiter wirkte. Auch an anderen renommierten Opernhäusern, wie der Mailänder Scala, dem Covent Garden in London oder der Metropolitan Opera in New York, an der er unter der musikalischen Leitung von Karl Böhm Wagners "Ring des Nibelungen" erarbeitete, führte er Regie. Andere Dirigentenstars, mit denen er als Regisseur arbeitete, waren Lorin Maazel ("Carmen", 1966) oder Leonard Bernstein ("Rosenkavalier", 1968, sowie "Fidelio", 1970). Kultstatus erreichte Schenks ORF-Verfilmung der "Fledermaus" (1972), bei der er selbst den Gerichtsdiener Frosch gab. In dieser Rolle war er auch häufig auf der Bühne der Staatsoper zu sehen.

Als Theaterregisseur war Otto Schenk viele Jahre am Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen tätig, für die er 1978 und 1991 den Teufel in Hofmannsthals "Jedermann" gab. Außerdem drehte er Filme, so etwa an der Seite von Fritz Muliar "Der brave Soldat Schwejk". Mit Muliar war er bereits in den frühen 1950er Jahren als Kabarettist auf der Bühne des Wiener Simpl gestanden. Zudem arbeitete Schenk für das Fernsehen, etwa als legendärer Untermieter in der Fernsehfamilie "Leitner". In diesem Medium war er vor allem in der leichten Unterhaltung tätig wie in "Unser Opa ist der Beste" (1995, Regie: Helmuth Lohner) oder "Ein Schutzengel auf Reisen" (1997, Regie: Peter Weck), aber er wirkte auch in Literaturverfilmungen wie "Eine blaßblaue Frauenschrift" (1984, Regie: Axel Corti) und Krimis wie "Duett" mit Agnes Baltsa und Karlheinz Hackl (1992, Regie: Xaver Schwarzenberger) mit.

Von 1987 bis 1997 war Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit blieb er als Regisseur und Schauspieler am Haus tätig. Seine letzte Bühnenrolle war der Firs in Tschechows "Der Kirschgarten" im 'Theater in der Josefstadt. Sein Bühnenabschied konnte aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht gefeiert werden.

Der begeisterte Eisläufer war von 1984 bis 1999 Präsident des Wiener Eislaufvereins, danach dessen Ehrenpräsident.

Werke

  • Otto Schenk: Nach außen bin ich ja viel jünger. Wien: Amalthea 2005
  • Otto Schenk: Wer kocht, ist selber schuld. Angefressene Memoiren. Wien: Amalthea 2007
  • Otto Schenk: Darum das ganze Theater. Nichts ist so komisch wie das Leben. Wien: Amalthea 2008
  • Otto Schenk: Es war nicht immer komisch. Notizen aus meinen ersten 80 Jahren. Wien: Amalthea 2010
  • Otto Schenk: Wer's hört, wird selig. Wien: Amalthea 2018

Literatur

Weblinks