Adlergasse (1)
Adlergasse (1.), benannt (1797) nach dem Gasthaus " Zum gelben (auch goldenen) Adler" (Konskriptionsnummer 710). In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Teil der Hafnerstiege, ab 1770 Hinter St. Laurenz. Die Adlergasse verlief zuletzt von der Rotenturmstraße bis zum Laurenzerberg.
Nach schweren Beschädigungen des Häuserbestandes zwischen der Adlergasse und dem zu ihr parallelen Franz-Josefs-Kai in der Schlacht um Wien am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Ruinen nicht wieder aufgebaut. Die Adlergasse wurde dann am 21. April 1954 aus dem Straßenkataster gestrichen (Gemeinderatsausschuss für Kultur) und in den Franz-Josefs-Kai einbezogen. Das gleiche Ende fand die in Verlängerung der Adlergasse verlaufende Kohlmessergasse (1).
Gebäude
- Nummer 1 (Rotenturmstraße 26 / Franz-Josefs-Kai 21): Müllersches Gebäude.
- Nummer 8: Hafnerbad.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1783: Pfarre Dominikaner
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Thomas Keplinger: 1945 bis 1954 – Ostfront am Donaukanal – die letzten Tage der Adlergasse. In: Worte im Dunkel, 15.02.2021